Zuletzt traten VOODOO VEGAS als Einheizer für u.a. Joe Satriani in Erscheinung, was insofern passte, als die Band ähnlich melodisch wie der Gitarrenvirtuose agiert und Wert auf gediegenes Songwriting legt. Fortschrittlich oder sportlich ist an der Musik der Briten allerdings gar nichts.
Die Mitglieder stammen aus dem eher beschaulichen Bournemouth und berufen sich nur teilweise auf die Tradition ihres Landes. Vielmehr überführen sie die Tugenden des Hardrock (woher auch immer er kommt) einzig und allein klanglich in die Moderne, denn die Produktion von "Freak Show Candyfloss" klingt so modern, wie es Nachbarn vom Schlage THE ANSWER vorgemacht haben.
Das Songmaterial von VOODOO VEGAS ist ebenfalls eingängig und zielt auf unverkrampfte Weise auf die Masse ab, was dann zu Bluesern wie dem immer noch bleischweren 'Poison' führt, aber auch Facettenreicheres wie das erhebende, sich bedächtig hochschraubende 'Resolution' ermöglicht. Manchmal geht es zumindest diesem Rezensenten zu straight und vorhersehbar zu (die Ballade 'Sleeping In The Rain'), aber das ist eben Geschmackssache.
FAZIT: VOODOO VEGAS legen mit "Freak Show Candyfloss" ein klassischer als klassisches Hardrock-Album mit zeitgemäß fettem Sound vor, das viele Freunde finden dürfte, die sich nicht über mangelnde Identität beschweren.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.02.2017
Ash Moulton
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Plastic Head
40:48
17.02.2017