Zurück

Reviews

Axel Rudi Pell: Knights Call

Stil: Hardrock

Cover: Axel Rudi Pell: Knights Call

Es ist praktisch schon Tradition, dass an jedem runden Jahr ein AXEL RUDI PELL-Album erscheint. Dies begann 1998 und hat sich 20 Jahre später immer noch bewährt. Nach den beiden Vorgängern „Into The Storm“ (2014) und „Game Of Sins“ (2016) nennt sich das insgesamt 17. Studioalbum 2018 nun „Knights Call“. Mehr Kontinuität geht fast nicht mehr. Auch hinsichtlich seiner bewährten Band gibt es nichts Neues zu vermelden.
Natürlich ist Volker Krawczak noch immer mit von der Partie und bearbeitet den Bass an Pells Seite seit 1989. Doch auch Johnny Gioeli und Ferdy Doernberg sind bereits seit 1998 an Bord und für Drummer Bobby Rondinelli ist es mittlerweile das dritte ARP-Album. Dementsprechend hat sich am Sound nichts geändert, auch wenn der Pressetext davon spricht, dass hier und da an kleinen Schräubchen gedreht wurde. Diese müssen aber verdammt klein gewesen sein. Denn mir fallen keine Veränderungen auf.

Im Grunde könnten sämtliche Stücke auf „Knights Call“ auch schon 1998 auf „Oceans Of Time“ enthalten gewesen sein. Dass der AXEL, der RUDI und der PELL damit aber absolut erfolgreich sind, beweisen die beiden Chart-Platzierungen der Vorgänger (#11 für „Game Of Sins“ und #5 für „Into The Storm“) und auch „Knights Call“ wird mit ziemlicher Sicherheit in diesen Regionen landen.
Mit einem typischen Live-Song startet dieses dann auch. „The Wild And The Young“ wird sicher seinen festen Platz in der Setlist finden, da es sämtliche Trademarks zur Genüge enthält, das typische Gitarrenspiel des Bochumer Saitenhexers genauso wie den kraftvollen Gesang Johnny Gioelis und einen Groove, der den Hörer mitreißt.
„Wildest Dreams“ driftet dann etwas stärker in die RAINBOW/DIO-Richtung ab, speziell was Doernbergs Keyboard-Spiel betrifft, bleibt qualitativ aber etwas unter dem Opener zurück. Die Melodiebögen ähneln dann doch zu sehr bereits Gehörtem.
„Long Live Rock“ kommt sicher live noch besser als auf Studiowerk zur Geltung, den mit Klischees überbordenden Text lassen wir aber lieber außen vor.
Damit auch die epischen Momente nicht zu kurz kommen, gibt es mit „The Crusaders Of Doom“ und dem abschließenden „Tower Of Babylon“ ganze zwei Stücke, die locker die 8-Minuten-, bzw. sogar die 9-Minuten-Grenze knacken. Während mir bei ersterem die zwar guten Riffs einfach zu häufig wiederholt werden, zählt letzterer zu den Highlights des Albums und kann mit orientalischen Einflüssen glänzen.
Als letzten Anspieltipp gebe ich noch „Slaves On The Run“ mit auf den Weg, welches mit jedem Hördurchgang wächst.

FAZIT: Wo AXEL RUDI PELL drauf steht, ist auch AXEL RUDI PELL drin. Kompromisslos geht die Band ihren Weg und verdient für so viel Chuzpe meinen Respekt. Leider leidet aber aktuell etwas die Kreativität unter dem eingeschlagenen Pfad, da wirklich jeder einzelne Song in das ARP-Korsett gezwängt wird und mir neue Ideen schlicht und einfach fehlen. Dass das komplette Album aber von Könnern Ihres Fach eingespielt ist und nach fast 30 Jahren Erfahrung keine Ausreißer nach unten enthalten sind, versteht sich da fast von selbst. Wer die beiden Vorgänger mochte, wird auch an „Knights Call“ seinen Gefallen finden.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.03.2018

Tracklist

  1. The Medieval Overture (Intro)
  2. The Wild And The Young
  3. Wildest Dreams
  4. Long Live Rock
  5. The Crusaders Of Doom
  6. Truth And Lies
  7. Beyond The Light
  8. Slaves On The Run
  9. Follow The Sun
  10. Tower Of Babylon

Besetzung

  • Bass

    Volker Krawczak

  • Gesang

    Johnny Gioeli

  • Gitarre

    Axel Rudi Pell

  • Keys

    Ferdy Doernberg

  • Schlagzeug

    Bobby Rondinelli

Sonstiges

  • Label

    Steamhammer/SPV

  • Spieldauer

    58:13

  • Erscheinungsdatum

    23.03.2018

© Musikreviews.de