Seine erste EP „Imaginary Appalachia“ (2015) ließ aufhorchen, sein selbstbetiteltes Debüt-Album im vergangenen Jahr war ein Versprechen, und sein neues Werk „Songs Of The Plains“ bringt nun die Gewissheit: Der Kanadier COLTER WALL darf trotz seiner noch bescheidenen Diskographie – und obwohl er gerade erst 23-jährig geworden ist – schon heute zu den Großen seiner Zunft gerechnet werden.
Auf „Songs Of The Plains“ finden sich neben zwei Traditionals und Cover-Versionen von Billy Don Burns‘ „Wild Dogs“ und Wilf Carters „Calgary Round-Up“ sieben Eigenkompositionen von WALL.
Im Opener „Plain To See Plainsman“, einem lupenreinen Cowboy-Song, beschwört dieser seine Heimat im Herzen Kanadas und droht im zweiten Song “Saskatchewan 1881“ dem unersättlichen Getreide-Aufkäufer aus Toronto mit seiner 44er-Magnum. Das im Original von Wilf Carter gesungene „Calgary Round-Up“, im vergangenen Juli bereits als Vorab-Single veröffentlicht, widmet sich der „Calgary Exhibition and Stampede“, die als grösste Rodeo-Show der Welt gilt.
Eingespielt wurde „Songs Of The Plains“ im RCA Studio A in Nashville, als Produzent zeichnet Dave Cobb sich verantwortlich.
COLTER WALLS warme, sonore Stimme steht zu Recht im Vordergrund; die akustische Begleitung ist durchweg unaufdringlich, nuancenreich und – was angesichts der beteiligten Musiker nicht weiter verwundert – von hoher Qualität.
Falls denn doch noch etwas gejammert werden soll: Für ein Album dieser Qualität müsste der Player eigentlich zwingend die doppelte Laufzeit anzeigen…
COLTER WALL hat den Anspruch formuliert, mit dem neuen Album dem Publikum seine Heimat Saskatchewan näherbringen zu wollen. Nun, wenn diese kanadische Provinz so schön ist, wie WALLS „Songs Of The Plains“ tönen: Nichts wie hin!
FAZIT: COLTER WALLS Album „Songs Of The Plains“ – das sind elf Cowboy-Songs der einfachen und ehrlichen Art, gradlinig produziert und bar jeden Schnickschnacks – Musik für Herz und Seele. Toll!
Punkte: 14/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.10.2018
Jason Simpson
Colter Wall
Colter Wall, Dave Cobb
Chris Powell
Mickey Raphael (Harmonica), Blake Berglund und Corb Lund (Vocals), Lloyd Green (Pedal Steel)
Young Mary’s Record Co.
34:15
12.10.2018