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Freerock Saints: Electric Passion

Stil: Bluesrock / Funk

Cover: Freerock Saints: Electric Passion

Stavros Papadopoulos meint entweder, seinen Lebensunterhalt mit Musik verdienen zu müssen, oder ist schlichtweg ein Ausbund an Kreativität. Anders lässt sich nicht erklären, dass er in verschiedenen Band-Umfeldern mit schöner (?) Regelmäßigkeit Platten heraushaut. Schlecht sind diese nie, aber auch selten zwingend. "Electric Passion" ist nun ein Lippenbekenntnis (Leidenschaft am Fließband, oder wie?) und gehört zu den durchschnittlichen Werken des umtriebigen Griechen.

Authentisch "vintage" inszeniert wurde die Scheibe nicht unbedingt; zwar verfügt "Electric Passion" über einen anachronistisch bzw. zeitlos warmen klang, doch dieser ist auch gewissermaßen modern druckvoll. Das macht FREEROCK SAINTS nun nicht gleich zur Band der Stunde, doch andererseits sind Zeus' Schergen eben keine ranzig riechende Retro-Kapelle - klang neu, Musik altbacken im besten Sinne.

Das Alleinstellungsmerkmal von FREEROCK SAINTS ist zweifellos Sängerin Areti Valavanopoulou, die mit ihrer Soul-Röhre beeindruckt, aber auch einfühlsam schmachten kann. Sie fungiert als Erkennungsmerkmal schlechthin für de Band, der es rein instrumental an Ausstrahlung mangelt, und das ist insbesondere in diesem Bereich wenn nicht fatal, so doch ein Garant für ein Mauerblümchendasein.

So kommt es, dass gerade das ungewöhnliche, weil epische Akustik-Finale 'First Water' vielleicht der beste Song der Scheibe ist und die durchschlagende Neuinterpretation von 'Sing Child Sing', einem eher nicht so bekannten Stück der amerikanischen Kultband HEART ("Dreamboat Annie"), ebenfalls für hochgezogene Augenbrauen sorgt. Der generell funky Bluesrock, der auf dem eigenen Mist der Formation gewachsen ist, enttäuscht nie, sorgt aber auch nicht für Maulsperren.

Die zaghaften Metal-Verweise, die man noch auf FREEROCK SAINTS' Debüt hörte, sind hier so gut wie passé, was FREEROCK SAINTS noch weiter von SUPER VINTAGE und HARD DRIVER absetzt (Stavros' anderen Spielwiesen), doch UNIVERSAL HIPPIES sind im Grunde das coolste, weil facettenreichste Projekt des Tausendsassas.

Anspieltipp ansonsten: der urige Classic-Rocker 'Southern Sky'. Über 'Funky Mama' mit seinem furchtbaren Texten legen wir indes den Mantel des Schweigens …

FAZIT: Knapp überdurchschnittlich zeigen sich FREEROCK SAINTS in puncto Songwriting auf ihrem zweiten Album. Die Band differenziert sich geringfügig vom Rest der Projekte ihres Leaders, hat nach wie vor eine klasse Sängerin und bietet neben den markigen Vocals sowie virtuoser Gitarrenarbeit knapp mehr Licht als Schatten. Geht für Genre-Fans in Ordnung, ist aber objektiv betrachtet unabhängig davon viel zu lang in seiner stilistischen Beschränktheit.

PS: Und wo das Album von Freunden knapp überdurchschnittlichen Bluesrocks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, <a href="http://www.justforkicks.de/detail.asp?sid=172102M66N249N76N160&uid=0&id=25132&lid=1" rel="nofollow">genau hier mit einem Klick</a> und nicht bei... <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/c55d48aec19d4332aa15e6bbbe35e5c9" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.01.2018

Tracklist

  1. Made for Freedom
  2. Reason to Live
  3. Rocking in the Fast Lane
  4. Passion City
  5. Sing Child
  6. Beautiful Dissonance
  7. Southern Sky
  8. The Reason Why
  9. Blind
  10. Funky Mama
  11. Why Lie?
  12. Soul Train Ride
  13. First WaterMade for Freedom
  14. Reason to Live
  15. Rocking in the Fast Lane
  16. Passion City
  17. Sing Child
  18. Beautiful Dissonance
  19. Southern Sky
  20. The Reason Why
  21. Blind
  22. Funky Mama
  23. Why Lie?
  24. Soul Train Ride
  25. First Water

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Grooveyard / Just For Kicks

  • Spieldauer

    61:54

  • Erscheinungsdatum

    05.01.2018

© Musikreviews.de