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Reviews

Killer Boogie: Acid Cream

Stil: Hardrock

Cover: Killer Boogie: Acid Cream

Man kann nur von Entwicklungsresistenz sprechen, wenn man sich vor Augen hält, wie manche Bands - vermutlich aus Angst, nicht mehr zu ihrer ach so geliebten Szene zu gehören - an einem eingeschlagenen Stil festhalten, der schon von vornherein gar nciht auf ihrme Mist gewachsen war. Dieser Furcht respektive Unverbesserlichkeit sitzen auch die Schöpfer von "Acid Cream" auf, einem von vorne bis hinten geradezu peinlich vorhersehbaren Album.

Alles neu, macht der Bassist? Keine Chance bei Hardlinern wie KILLER BOOGIE, die nach dem Austausch ihres Tieftöners einen Teufel tun, von ihrer spacigen Stoner-Punk-Schiene abzurücken. Auf ihr Label bezogen lassen sich die Italiener am ehesten mit The Lords Of Altamont vergleichen, auch wenn sie nicht im Überschalltempo unterwegs sind, sondern ihrem Namen gemäß grooven wie nichts Gutes. ‚Escape From Reality‘ klingt beispielsweise wie Smokie oder The Sweet auf dem Blue-Cheer-Trip, wohingegen das sich wiegende ‚Let The Birds Fly‘ Woodstock-Flair aufkommen lässt. Dieses Trio tut erst gar nicht zeitgenössisch, sondern macht aus seiner nostalgischen Einfallslosigkeit eine Tugend, indem es altbewährte Muster einigermaßen frisch aufbereitet.

Auf die Dauer eines vollen Albums und dessen Hörer übertragen stellt sich nach spätestens der Hälfte der Stücke Ermüdung ein, auch wenn KILLER BOOGIE prinzipiell alles richtigmachen – vielleicht zu richtig? Fest steht, „Acid Cream“ deckt nahezu alle in diesem Bereich erwartbaren Facetten ab und bleibt der Szene, der es entstammt, zu sklavisch verbunden, um aus dem Wust ähnlicher Veröffentlichungen – sogar bei Heavy Psych selbst – einen exponierten Status zu erlangen.

FAZIT: Wenn momentan eine Plattenfirma dazu beiträgt, den im Rahmen des Retro- und Vintage-Trends rehabilitierten Stoner Rock erneut zum Schimpfwort verkommen zu lassen, dann ist es Heavy Psych mit Veröffentlichungen wie dieser hier. Man möchte KILLER BOOGIE aufgrund von "Acid Cream" keine unlauteren Absichten unterstellten, doch die Scheibe klingt und wirkt wie ein halbherziger Abklatsch Combos, die oben im Haupttext als Referenzen angeführt wurden. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/9c885ad79c0a4401a2dea5340fb98fe4" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.03.2018

Tracklist

  1. Superpusher '69
  2. Escape From Reality
  3. Atomic Race
  4. Am I Daemon
  5. Let The Birds Fly
  6. Dino-sour
  7. Brother In Time
  8. Mississippi
  9. The Black Widow
  10. The Day Of The Melted Ice Cream
  11. I Wanna A Woman Like You

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Heavy Psych / Cargo

  • Spieldauer

    54:34

  • Erscheinungsdatum

    09.03.2018

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