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King Kobra: Sweden Rock Live

Stil: Hardrock

Cover: King Kobra: Sweden Rock Live

Carmine Appice (von Cactus bis Ozzy) und Paul Shortino (Quiet Riot) sind seit der Gründung von KING KOBRA die medienträchtigen Aufhänger dieser Band. Obzwar solche Veteranen nie ein gewisses Niveau unterbieten, muss man in Anbetracht ihrer Diskografie unter diesem Banner jedoch anstandslos zugeben, dass viele Songs untereinander austauschbar sind. Insofern ist ein Live-Album des Quintetts eine reizvolle Sache, denn dabei haben die Mitglieder die Gelegenheit, das Beste zu bündeln, was sie zu bieten haben … und das tut die Band tatsächlich.

Die Festival-Feuertaufe der Gruppe vor knapp 8.000 Zuschauern bringt auf den Punkt, was man als Melodic-Rock-Fan von KING KOBRA kennen muss - die beiden reißerischen Debüt-Nummern 'Ready To Strike' und 'Shadow Rider' oder das aktuelle 'The Ballad Of Johnny Rod'
Dio-Hommage 'Heaven And Hell' beispielsweise. Dieses Song-Trio deckt bereits einen Großteil des stilistischen Spektrums der Combo an, die zum Zeitpunkt der Aufnahme spielerisch blendend aufgelegt ist und keineswegs den Eindruck eines halbseidenen Projekts vermittelt.

Zwischendurch gönnen sich KING KOBRA augenzwinkernde Momente, etwa wenn sie Deep Purples 'Highway Star' richtiggehend packend covern und W.A.S.P.s 'Wild Child' dahinrotzen, einen Rückgriff auf Bassist Johnny Rods Zeit in jener Band. Bei solchen Kalibern auf der Bühne dürfen natürlich auch egomanische Ausflüge nicht fehlen - und zwar in Form eines Schlagzeug- und Basssolos, die sich jedoch im Rahmen halten, so viel sei Hassern solch narzisstischer Anwandlungen zur Beruhigung gesagt.

Versöhnlich gestimmt wird man letzten Endes so oder so von 'Heaven and Hell', einer würdevollen Hommage an den auf ewig schmerzlich vermissten Ronnie James Dio. Mehr braucht man über "Sweden Rock Live" eigentlich nicht zu sagen … it's all in the title, peeps.

FAZIT: KING KOBRA leben mit diesem Live-Album eine stimmige Best-of vor, die den Bonus der Unmittelbarkeit hat (dank der Konzertatmosphäre bzw. naturgemäß intensiven Momentaufnahme) und ein paar charmante Zweitverwertungen bietet. Deshalb darf der Freund von melodischem Hardrock, wie ihn nur Szeneveteranen spielen können, diese Veröffentlichung noch vor den Studio-Releases der Gruppe auf seinen Einkaufszettel schreiben. <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/9b9f127b0ea8486ba7c70f4d3d9c5875" width="1" height="1" alt="">

Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.07.2018

Tracklist

  1. Ready to Strike
  2. Tear Down the Walls
  3. Knock ‚Em Dead
  4. Shadow Rider
  5. Live Forever
  6. Ballad of Johnny Rod
  7. Bass Solo – Wild Child
  8. Hunger
  9. Highway Star
  10. Heaven and Hell
  11. Drum Solo
  12. Raise Your Hands to Rock
  13. Turn Up the Good (Times)

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Metalville / Rough Trade

  • Spieldauer

    56:32

  • Erscheinungsdatum

    27.07.2018

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