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Mathias Rehfeldt: Dark Matter

Stil: Synthesizer / Orgel / Soundtrack

Cover: Mathias Rehfeldt: Dark Matter

Der junge Organist Mathias Rehfeldt kam auf Umwegen dazu, studierter Kirchenmusiker zu werden, und ist heute ein versierter Komponist von Filmscores, falls er seine Vorliebe für Fantasy und Science Fiction nicht gerade mit eigenen Interpretationen von Motiven wie jenem von "Skyrim" (unbedingt seinen YouTube-Kanal ansehen) auslebt. "Dark Matter" ist nun das erste "richtige" Soloalbum

Rehfeldt hat die im Sinne eines geschlossenen Kreislaufs zu verstehenden Stücke in seinem eigenen Studio mit üppigem Technikpark realisiert - ein Dutzend Studien in Sachen Modern Classical und aufregender Crossover - und gibt ein beeindruckendes Bild ab, wenn er sich bei der "Arbeit" zuschauen lässt (siehe wie gesagt die Videos). "Dark Matter" besteht aber für sich genommen ganz ohne bewegte Bilder, auch weil es ebensolche im Kopf entstehen lässt.

Rehfeldt hat die im Sinne eines geschlossenen Kreislaufs zu verstehenden Stücke in seinem eigenen Studio mit üppigem Technikpark realisiert - ein Dutzend Studien in Sachen Modern Classical und aufregender Crossover - und gibt ein beeindruckendes Bild ab, wenn er sich bei der "Arbeit" zuschauen lässt (siehe wie gesagt die Videos). Seine Synthese aus Elektronik, analogen wie digitalen Tasteninstrumenten und orchestralen Sound erzeugt eine außerordentliche Wucht, die vermutlich keine noch so laute Rockband erzeugen kann.

Exemplarisch dafür stehen das bedrohliche 'Vortex', 'Sommersturm' mit seiner hypnotischen Kreismelodie und wiederholt fast typische Berliner-Schule-Tracks ('Sternenfeld', 'Bleicher Planet'), die einstweilen in einem polyphonen Traum gipfeln. Die über sieben Minuten von 'Versunkene Nocturne' lassen sich als einer von vielen Höhepunkten auf der Platte irgendwo zwischen Dark Ambient und Orchestersuite verorten, wohingegen 'Arcade' Synth-Wave-Fans gefallen dürfte und Rehfeldts Stamminstrument mit Techno-light-Beats verschränkt. Bei alledem wird einem erst richtig bewusst, was für ein sagenhaft dynamisches Instrument die Orgel ist.

FAZIT: Mit "Dark Matter" ist Mathias Rehfeldt die nahezu revolutionäre Vereinbarung einer jahrhundertealten Instrumentaltradition mit synthetischen Klangquellen gelungen, umgesetzt als Schreiber mit Lehrbuch-Können wie unbekümmerter Fantasie zugleich. In seiner aufwühlenden Art und Melodieverliebtheit bietet diese akustische Weltraumforschung weit mehr als mehr als Hintergrundmusik für Astronomen - nämlich ein den Genre-Begriff Kosmische Musik transzendierendes Gesamtwerek, bei dessen Genuss man in einen nicht mehr loslassenden Sog gerät. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/08b31d089f7e470db7275ea8a50defaa" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.06.2018

Tracklist

  1. Ins Dunkel
  2. Zeit
  3. Vortex
  4. Elegie
  5. Versunkene Nocturne
  6. Arcade
  7. Sternenfeld
  8. Bleicher Planet
  9. Sommersturm
  10. Reise
  11. Solar
  12. Tiefer Raum

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    M-Music Records

  • Spieldauer

    47:18

  • Erscheinungsdatum

    22.06.2018

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