Mal wieder ein Haufen Songs, und mal wieder eine Menge beliebiger Durchfall - Man muss MAXXWELL eines lassen: Als eine jener unsäglichen Egal-Bands, die handwerklich souverän von einschlägig bekannten Vorbildern abkupfern, scheren sie sich um keinerlei Kritik, sondern ziehen ihr kreuzbraves, biederes Ding jahrelang durch und scheinen sogar irgendwo Anklang zu finden.
Dennoch lässt sich nicht abstreiten, dass auch ihr neues Album ein Inbegriff von Belanglosigkeit ist, was beim Titel "Metalized" beginnt und sich in schematisch gestrickten Songs fortsetzt. Diese haben aber noch nie so penetrant an den Nerven gezehrt wie jetzt, denn MAXXWELL sind auf den Trichter gekommen, vorwiegend US-amerikanischen Modern-Metal-Proleten nachzueifern.
Frontmann Gilberto Meléndez geht trotz oder gerade wegen seiner kraftvollen Stimme ein ums andere Mal baden, wenn er sich gänzlich übermotiviert an den Vorgaben von Sängern wie Corey Taylor oder selbst Jammerlappen Anders Fridén (In Flames) versucht. Die Instrumentalisten bemühen sich unteressen redlich, die harten Männer zu markieren, wobei ihnen die druckvolle Produktion von "Metalized" zwar in die Hände spielt, doch der eigene Provinzmief lässt sich nicht vertreiben.
Letzendlich scheitern MAXXWELL ganz davon abgesehen, dass sie sich mit diesem Album als stilistische Wendehälse entlarven, an ihrer Oberflächlichkeit und Selbstüberschätzung. Nur weil man andere emulieren kann, heißt das nicht, dass man eine Karriere darauf gründen sollte, und genauso wenig, wie zu viel Testosteron automatisch Muskeln bedeutet, heißt lautes Gebrüll, man habe kategorisch Recht. Falscher als das hier geht es nämlich nicht.
FAZIT: Stinkender Schweizer Käse, das - MAXXWELLs auf "Metalized" vertonten Machismo zu hören ist ein Graus, da man das knallig produzierte Brustgetrommel schwerlich ignorieren kann und sich dabei ständig vorstellen muss, wie schwarz sich die Originale (Stone Sour, Five Finger Death Punch) aus dem sogenannten Alternative Metal ärgern würden, wenn sie den Kram dieses Quintetts vorgesetzt bekämen. Nun denn, bis in die Vereinigten Staaten dürfte sich dieser Rotz nicht herumsprechen … <img src="http://vg06.met.vgwort.de/na/bda60465dd9649059f6e09f8cbfac24e" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.10.2018
iGrooveNext
59:24
05.10.2018