Es ist schon ein gehöriger Zirkus mit SIRKUS … das Wortspiel musste einfach sein, denn für alle Liebhaber psychedelischer wie weltmusikalischer Klänge öffnen sich die musikalischen Pforten auf „The Noise Of Time“ der Düsseldorf/Aschaffenburger Band SIRKUS zu einem farbenfrohen Spektakel der Psyche-Kraut-World-Extraklasse und lassen einen die Belanglosigkeit des nicht gerade beeindruckenden Covers sofort vergessen.
„Noise Of Time“ ist bereits das zweite Album des Sextetts, das neben dem klassischen Rockinstrumentarium auch auf so exotische Instrumente wie Djembe oder ausgefallene Perkussionsinstrumente zurückgreift.
Ganz offensichtlich wurde dabei SIRKUS‘ Musik von deren Reisen in den Nahen Osten, den Kongo, die amerikanische Westküste und Burkina Faso geprägt, sodass sie die Traditionen dieser regionalen Territorien mit moderner Elektronik und Blues sowie ganz viel Krautrock und Psychedelic in sich vereint.
Offensichtlich lassen sich SIRKUS bei ihrer weltmusikalisch-psychedelischen Musikwundertüte von den ganz großen Werken der Siebzigerjahre leiten, in denen die Helden unserer Vergangenheit sich mehr und mehr für eine Hinwendung zu psychedelischen und weltmusikalischen Klängen entschieden, egal ob das nun die ROLLING STONES, die BEATLES und DOORS oder ganz speziell LED ZEPPELIN waren, denen sie auch bei ihren Konzerten huldigen, wenn sie ihre völlig eigenständige Variante von <a href="https://www.youtube.com/watch?v=a--RW9gaaKk" rel="nofollow">„In My Time Of Dying“</a> auf der Bühne ausleben.
Mit <a href="https://www.youtube.com/watch?v=mi6Ejj6F6hU" rel="nofollow">„Goldmine Of Truth“</a> gelingt ein spannender – an die TALKING HEADS erinnernder – Einstieg in „The Noise Of Time“ und setzt sich, ohne an Qualität zu verlieren, auf solchen Songs wie dem ENO-affinen <a href="https://www.youtube.com/watch?v=SwlL8s4ZyXs" rel="nofollow">„Hotel Room“</a> oder SANTANA-verliebten <a href="https://www.youtube.com/watch?v=xzvREj9rdzM" rel="nofollow">„Last Year“</a> mit den unterschiedlichsten Rhythmen und Stimmungen fort.
Mit einem echten Psychedelic-Monster endet „The Noise Of Time“ und hinterlässt ein Gefühl des Berauschtseins und der Benommenheit. Ganz bewusst werden sich SIRKUS „Life Is Visiting“ als das große Finale ihres knapp 40minutigen Albums aufgehoben haben, denn es fasst zugleich die Wirkung von „The Noise Of Time“ zusammen – weltmusikalisches, hypnotisierendes Abheben in eine Musik-Zeit, in der „Make Love Not War“ der Leitspruch war statt „Make Shit And Money“, wie wir es heute Tag für Tag erleben. Das sollte als FAZIT reichen!
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.06.2018
Michael Hauck, Valentin Link
Max Sauer
Lukas Sauer, Max Sauer
Patrick Stäudle
Jonathan Geis, Marcel Bickert, Jakob Gengenbach
Niko Neteler (Flöte)
Eigenproduktion
39:55
26.04.2018