Doofes Geschwafel von wegen "Retter des Rock" hin, nichtssagendes Cover und Titel im Sinne des zu jeder Zeit lieblosen Grooveyard-Records-Standarddesigns her - SUPER VINTAGE sind auch an ihrem vierten Studioalbum gemessen eine der denkbar kurzweiligsten unoriginellen Formationen dieser Bluesrock-Welt.
Und darin tummeln sich nicht erst seit gestern eine ganze Menge mehr oder weniger vernachlässigbarer Acts, doch was genau machen die Griechen anders bzw. besser als die Mehrheit? Nun, sie schreiben einfach mitreißende Songs und setzen sie mit einem fulminant fetten Sound in Szene, der prinzipiell jedem Jungspund gefallen und umgekehrt keinen Altvorderen verprellen dürfte. Zudem ist eine regelrecht singende Klampfe mittlerweile ein Erkennungsmerkmal der Gruppe, häufig mit Slide-Rohr bearbeitet, und bis zu einem gewissen Grad gehen SUPER VINTAGE heuer auch stilistisch in die Breite.
Wohlgemerkt, die Betonung liegt auf "bis zu einem gewissen Grad", denn Heavy Blues bleibt Heavy Blues, selbst in 'Brotherhood of Blues', wo im Refrain die Sonne aufgeht, oder während 'Down Home Tradition' und dem luftigen 'Edge of Time'. Diesen Track könnte auch Joe Bonamassa performen, an dessen Stimmführung sich Frontmann Stavros Papadopoulos ohnehin oft zu orientieren scheint. Bis die Griechen die Klasse des Amerikaners erreichen, falls überhaupt jemals, sollte allerdings noch einiges an Zeit verstreichen, klar.
Vielleicht möchten sie es aber auch gar nicht so weit bringen, sondern gefallen sich einfach dabei, ihr unzweideutiges, straightes Ding bis zum Sanktnimmerleinstag auf derart gehobenem Niveau durchzuziehen.
Der Opener im stoischen ZZ-Top-Groove, das schiebenden 'The Road' mit und das balladenhaft aufgezogene Titelstück am Ende - sie alle deuten darauf hin, weshalb man sich nicht darüber zu wundern braucht, das ausgerechnet das schwelgerische 'Southern Train', das sich am weitesten von Stereotypen fernhält, das Highlight der Platte darstellt.
FAZIT: Harter Bluesrock, modern produziert mit ausgekochten Southern-Vibes, einen teuflisch gut spielenden und komponierendem Gitarristen sowie bei aller Plakativität Emotionen, die weniger an Abziehbilder als Überzeugungstäter denken lassen - mehr brauchen SUPER VINTAGE nicht, um ihre Relevanz innerhalb der Szene zu bestätigen. Das dürfte auch auf Platte Nummer fünf genügen, und wir werden dann darüber berichten …
PS: Und wo das Album von Freunden guten Americana gekauft wird, ist ja eigentlich klar, <a href="https://justforkicks.de/shop/hardrock/3610/destiny?number=26349" rel="nofollow">genau hier mit einem Klick</a> und nicht bei... <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/ea9675f8c32445cf9455af6d91adcc67" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.09.2018
Grooveyard/Just For Kicks
47:38
03.08.2018