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Mass: Still Chained

Stil: Hardrock

Cover: Mass: Still Chained

Nur weil eine Band vor Urzeiten gegründet wurde und sich ihre Mitglieder über die Jahre hin nie völlig aus dem Musikgeschäft zurückgezogen haben, muss man sie nicht relevant finden oder ihre Output überhaupt jemals gut gewesen sein. Dies trifft im Besonderen für MASS zu, die sich nach jahrelanger Funkstille 2016 wieder zusammenrauften, um sozusagen auf dem zweiten Bildungsweg Karriere zu machen. Allerdings dürften die Regensburger um Bandgründer Günther V. Radny bereits während ihrer "Vorstellungsgespräche" scheitern, denn ob den typisch teutonischen Unsinn, den die Gruppe seinerzeit wie heute verzapf(t)e, gerade jetzt jemand braucht - vor allem die nachgewachsenen Hardrock- und Metal-Fans -, steht äußerst stark zu bezweifeln.

Man könnte über die strunzdoofen Titel und Texte der Lieder auf MASS' Comeback-Album hinwegsehen bzw. -hören, wenn die begleitende Musik in irgendeiner Weise bemerkenswert wäre, aber der stumpfe-Bierzelt-Rock, den „Still Chained“ enthält, lässt sich in seiner plumpen Art nicht dadurch erklären, dass er von Protagonisten der alten Schule kommt. Nimmt man nämlich andere nationale wie internationale Acts aus den 1970ern als Maßstab (damals ging die Gruppe erstmals an den Start und feierte ihre frühen "Erfolge"), liegen der Anspruch, mit dem Radny zurückgekehrt ist, und die Wirklichkeit dessen, was Standards sind, weit auseinander.

Kurzum, „Still Chained“ stampft und schnauft behäbig vor sich hin, wobei Neu-Sänger Matthias „Wauxl“ Pfaller mitunter unsäglich knödelt, während es dem Material trotz so langen Vorlaufs entschieden an Energie mangelt. Die Scheibe wurde klanglich relativ modern in Szene gesetzt, doch außer zahmes Uptempo inmitten des trägen Einerleis scheint die Band nichts von Dynamik zu verstehen. Die aus der untersten Gröl-Schublade stammenden Refrains schlagen dem metaphorischen Fass dann endgültig den Boden aus.

FAZIT: Eine fiese Spießer-Hardrock-Gurke für Menschen, die sich an Wochenenden in zu enge Lederhosen und -jacken zwängen. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/c1ae9ae0d45f4f5f87d9725b5b4b9fa0" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 5/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.04.2019

Tracklist

  1. Back To The Music
  2. Straight To Hell
  3. Break Out
  4. Kick Your Ass
  5. Chained
  6. Devil’s Gate
  7. Restless
  8. Dark Night
  9. Shoot Out
  10. Cry It Out
  11. Born To Lose
  12. Time Runs Out
  13. War Law
  14. It Is Done
  15. We Are Back

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Pride & Joy / Soulfood

  • Spieldauer

    66:23

  • Erscheinungsdatum

    26.04.2019

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