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Mediokrist: Traumwelt

Stil: Metalcore

Cover: Mediokrist: Traumwelt

Man vergebe den plumpen Querverweis, doch MEDIOKRIST könnten ihrem Namen getreu kaum eine durchschnittlichere Band sein, was Metalcore betrifft, gleichwohl sie sich bestimmt nicht mit diesem Hintergedanken so benannt haben. Die ehemaligen Pretty In Newport existieren seit sieben und in der aktuellen Form zwei Jahren, "Traumwelt" ist ihr erstes Album in dieser Inkarnation.

Das Sextett um die Gitarre spielenden Schattevoi-Brüder hat nach dem pathetischen Intro 'Eleos' und dem eröffnenden 'Monochrom' bereits alles gesagt, was es zu sagen hat, zumal sich ihr Mitteilungsbedürfnis darauf beschränkt, die besseren Vorgaben ihrer Idole wiederzukäuen. "Traumwelt" ist ein von Anfang bis Ende grauenvoll klischiertes Metalcore-Album, und beim lesen der deutschen Texte würden sich die aufgelösten Jenaer Narziss vermutlich im Grab umdrehen.

Die druckvolle wie charakterlose Produktion der Nordrhein-Westfalen liegt am Puls der Zeit, genauso wie das Sing-Brüll-Gemisch der gleich zwei zwei Frontmänner, die MEDIOKRIST auffahren. Literarische "Glanzleistungen" wie 'Danke Menschheit' oder 'Hypokrisie' (allein der Titel ist - nomen est omen - pseudo-schlaue Heuchelei) entsprechen nicht einmal muttersprachlicher Standardkost sondern zwingen nur zum Fremdschämen, sind aber andererseits unterhaltsamer zu lesen, was man von der bloßen Musik der Band eben nicht sagen kann.

"Traumwelt" ist samt und sonders vorher- und verzichtbar, kommt mindestens anderthalb Jahrzehnte zu spät und wäre selbst während der Hochphase von Bands wie Killswitch Engage oder As I Lay Dying - um internationale Referenzen zu bemühen - höchstens drittklassig gewesen.

FAZIT: Metalcore von der Stange, gespielt von scheinbar unbelehrbaren Szene-Anhängern, die nicht über ihren stilistischen Tellerrand blicken möchten und nicht begriffen haben, dass der Zug längst abgefahren ist. MEDIOKRIST sind somit von Anfang an eine Totgeburt gewesen. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/498c9de451264816a6b183c121b189a5" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 4/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.08.2019

Tracklist

  1. Eleos
  2. Monochrom
  3. Median
  4. Traumwelt
  5. Danke Menschheit
  6. Phobos
  7. Katharsis
  8. Hypokrisie
  9. Neo Homo Superior
  10. Spiegel
  11. Omen
  12. Exitus

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Timezone

  • Spieldauer

    36:22

  • Erscheinungsdatum

    02.08.2019

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