Ob man METALLs Musik nach allen Regeln der Kunst in der Luft zerreißt oder glimpflich behandelt, hängt davon ab, inwieweit man berücksichtigt, dass es sich bei der Band um ein Relikt aus DDR-Zeiten handelt, wobei man selbstverständlich anderer Maßstäbe ansetzen müsste, als wenn es um jemanden aus dem Westen ginge, der während der Zeit vor dem Mauerfall nicht so gehandicappt war wie Künstler hinter dem Eisernen Vorhang. Andererseits liegt der Zusammenbruch des Ostblocks jetzt 30 Jahre hinter uns - warum also Samthandschuhe anziehen.
Kurzum: "Metal Fire" ist ungeachtet seines amtlichen Sounds und der soliden handwerklichen Darbietung der Beteiligten, denen man als langjährigen Szenegängern und Überzeugungstätern in Sachen Edelstahl durchaus Respekt zollen muss, ein langweiliges, stumpfsinniges und klischiertes Album, dessen Texte genauso verärgern wie die unsäglich vorhersehbaren und vor allem abgegriffenen Songstrukturen. Dass die Band, die in ihrer Urform bereits 1982 gemeinsam lärmte, sich in all der Zeit nicht kompositorisch entwickelt hat, lässt sich als Armutszeugnis bewerten - bei allem Verständnis dafür, dass man als Hobbymusiker den Sachzwängen des Alltags unterworfen ist.
Selbst wenn man den 2017 erschienenen Vorgänger von "Metal Fire" - das Comeback-Album "Metal Head" - zum Vergleich heranzieht, wird ersichtlich, dass METALL sowohl auf der Stelle treten als auch offensichtlich mit dem zufrieden sind, was sie seither zustande bringen. Nüchtern betrachtet sind die Ergüsse von Grave Digger und Accept zu kreativ ärmsten Zeiten im Verhältnis hierzu allerdings der reinste Prog. Respekt auch (noch mehr) vor einem völlig lauteren Label wie Pure Steel dafür, dass es dieser Trümmerkapelle die Treue hält …
FAZIT: METALL bleiben auch mit "Metal Fire" der Bodensatz der Teutonen-Fraktion - einfallslos, plump und einfach nur ein stumpf riffendes, laut schreiendes Ärgernis. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/a1d629b4730b49aeb6ec2d43d75a78a4" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.07.2019
Pure Steel/Soulfood
41:29
21.06.2019