Mit „Masquerade“, dem neuen Album von POWERGAME, gibt es zum Jahresbeginn ordentlich auf die Ohren.
Man hört dem Bielefelder Quartett an, wie sehr es den Heavy Metal liebt.
Bei der Namenswahl stand ein Song vom Tokyo-Blade-Debüt Pate. Und das ist auch eine gute Referenz.
Die Band spielt knackigen Heavy Metal, der sich an der Energie und Spielfreude der NWOBHM ein Beispiel nimmt. Das klingt meist gradlinig, selten auch mal verspielt, aber immer nach einhundert Prozent Herzblut und Hingabe.
Dass die Band keine Angst vor Klischees hat, wird bei der Bandhymne „Powergame“ deutlich, die ein wenig den Geist des alten Speed Metals von Bands wie EXCITER oder ABATTOIR atmet. Sie ist, gemeinsam mit der Highspeed-Nummer „Baptized In Fire And Steel“, die härteste und griffigste Nummer auf der Scheibe.
Die etwas feinere Klinge beherrscht die Band aber auch, wie sie zum Beispiel bei der Gitarrenarbeit in „Puppets On A String“ oder dem Midtempo-Stampfer „Final Warning“ zeigt.
Der Titeltrack „Masquerade“ überzeugt mit seiner dunklen Atmosphäre.
Eine generelle Stärke des Albums liegt in den Refrains. Die sind allesamt sehr eingängig und schnell mitsingtauglich, gerade für Live-Shows ist dann eine gute Voraussetzung gegeben, um schnell weitere Hörer zu gewinnen.
Als Rausschmeißer dient ein Cover des Scorpions-Songs „Blackout“, das mit einer ganzen Menge Dampf daherkommt.
Für manche gewöhnungsbedürftig dürfte der Gesang von Bandkopf Matty sein. Seine hohe, gellende Stimme wird manchmal etwas dünn, beweist aber auf jeden Fall Eigenständigkeit mit hohem Wiedererkennungswert. In der klaren, druckvollen Produktion von Drummer KG kommen die Gitarren voll zur Geltung. Hier merkt man, dass Profis am Werk waren, die genau wissen, wir ihre Musik klingen soll.
FAZIT: Auf Masquerade, dem zweiten Album von POWERGAME, sind Heavy-Metal-Enthusiasten am Werk. Die Band spielt geradlinigen Heavy Metal, der zu seinen Wurzeln steht, und sich wenig um aktuelle Trends und Konventionen schert. Das ist zwar weniger innovativ, dafür aber packend und handwerklich stark gemacht.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.01.2019
Marc Zimmermann
Matthias Weiner
Matthias Weiner, Tobias Hoppe
Klaus-Gerald Fedeler
Iron Shield Records
48:16
18.01.2019