Zurück

Reviews

Freak Injection: Daddy Is The Devil

Stil: Modern Rock / Alternative Metal

Cover: Freak Injection: Daddy Is The Devil

Die grelle optische Anmutung von FREAK INJECTION in allen Belangen spiegelt das hinlänglich bekannte Bedürfnis nicht nur von Newcomern wider, auf Gedeih und Verderb irgendwie "anders" zu sein, um sich in der wöchentlichen Schwemme neuer Musikveröffentlichungen als besonders hervorzutun.

Und tatsächlich: Die Franzosen um Sängerin und Blickfang Charlie Red legen hörbar mehr Wert auf ihr Image als das, worum es in letzter Konsequenz bei Bands jeglicher Couleur gehen sollte - die Musik. Sie bedienen sich relativ zwanglos gängiger Stilmittel aus den Bereichen Industrial Rock und Electro der härteren Sorte, behalten sich aber trotzdem vor, nach geläufigen Pop-Mustern vorzugehen.

Das Ergebnis wirkt bemüht schwungvoll und blendet die in diesem Kontext oft zu erwartenden Schizo-Anwandlungen ähnlicher Acts weitgehend aus, doch das Songwriting bleibt über die gesamte Spielzeit von "Daddy Is The Devil" hinweg allenthalben durchwachsen und vielleicht gerade wegen des Verzichts auf "psychopathische" Gesten arg harmlos.

Das Wechselspiel zwischen derben und zarten Momenten ist nichtsdestoweniger so schmerzlich offensichtlich, dass man die Platte schon nach zwei Liedern aus dem Player nehmen möchte. Im weiteren Verlauf geben sich FREAK INJECTION dann auch musikalisch die Blöße, denn zum Schluss hat man höchstens zwei oder drei kompositorische Schemata ausgemacht, derer sich die Instrumentalisten bedienen.

Die Gitarrenriffs kommen aus dem Setzkasten, die Frontfrau geriert sich zu einem jener Mischlinge aus Kratzbürste, Vamp und schnurrender Katze, die augenscheinlich zu viel In This Moment gehört haben. Auch und gerade deswegen ist FREAK INJECTIONS Konzept am Ende des Tages so ausgelutscht wie Stängel von Dauerlutschern, die einem beim Betrachten der Farben auf dem Cover von "Daddy Is The Devil" in den Sinn kommen …

FAZIT: FREAK INJECTION sind eine einzige brutalo-poppige Effekthascherei mit plakativem Aushängeschild für jene "female-fronted"-Verschlagwortung, auf die mittlerweile nur noch die einfältigsten Gemüter anspringen dürften. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/72fbe2fdb1144bf1908c020414e3ffef" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 5/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.05.2020

Tracklist

  1. Intro
  2. Freaky Doll
  3. Glitters in Hell
  4. Crosses
  5. Evil Raccoon Party!
  6. Sex Me
  7. Snakeskin
  8. Daddy Is the Devil
  9. Monster Town
  10. Nothing Without You
  11. Sex Voodoo & Rock'n'roll
  12. Muse Maléfique

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Doweet

  • Spieldauer

    43:46

  • Erscheinungsdatum

    13.03.2020

© Musikreviews.de