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Fred Chapellier: 25 Years On The Road - The Best Of Fred Chapellier

Stil: Blues Rock

Cover: Fred Chapellier: 25 Years On The Road - The Best Of Fred Chapellier

Blues-Kenner wissen, dass sich Frankreich einer lebendigen Szene erfreut, und Fred Chapellier dürfte zu den Spitzenprotagonisten derselben gehören. Falls man sich nur oberflächlich mit der Materie beschäftigt, ist einem der 54-Jährige möglicherweise durch die Lappen gegangen, doch mit "25 Years On The Road - The Best Of Fred Chapellier" - nomen est omen - feiert er bereits ein Vierteljahrhundert Kreativität im vorgegebenen Genre-Rahmen.

Chapellier zeichnet sich durch eine passgenaue Verschmelzung von Soul und Blues aus, die in erster Linie den Mainstream bedient und häufiger britisch als amerikanisch anmutet; letzteres spiegelt sich etwa in der hypnotischen Ausnahmenummer 'Thank You Lord' wider, ansonsten zeigt sich der Franzose bärbeißig wie jene Insulaner, die den Stil ab Ende der 1960er überhaupt erst salonfähig gemacht und "elektrifiziert" haben - Clapton, Mayall, Moore, Gallagher und wie sie alle heißen bzw. hießen …

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Die 32 Tracks dieser Doppel-CD decken das Spektrum ab, das der Mann aus Metz in diesem Rahmen seit je bedient - typische Balladen wie 'Crying With The Blues' und 'I Have To Go', "funky stuff" der Marke 'Under The Influence' und allerlei Mainstream mit subtilem Orgel-Zierrat, wofür gleich der einleitende Standard 'Ain't No Love In The Heart Of The City' als Paradebeispiel dient.

Bonuspunkte gibt's für das heitere 'Sweet Soul Music' mit Mundharmonika und einem sich selbst erklärenden Titel sowie die Riff basierten Tracks, allen voran das kernig pochende 'Saint On The Highway' und das rauchige 'Marie Laveau', nicht zu vergessen das treibende Highlight 'Yield Not To Temptation', wobei Fred überraschend oft den Gesang gegenüber seiner flammenden Lead- und Soloarbeit ins Zentrum rückt.

Dass es sich bei dieser Nabelschau um eine stilistische Zäsur handelt, steht eher zu bezweifeln, doch wer möchte schon, dass sich ein derart breit aufgestellter und ungebrochen kreativer Künstler großartig verändert?

Der Clou der Compilation ist ein zusammenhängendes Konzert, das die gesamte zweite CD füllt - insbesondere die epischen acht Minuten von 'Love That Burns', einem Slow Blues vom Schlage Eric Claptons, sowie dem Klimax in Form des schwungvollen 'B Shuffle' und von 'Le Blues', mit dem der Künstler beweist, dass die Stilistik auch hervorragend in seiner Muttersprache funktioniert.

FAZIT: Fred Chapellier hat keinen Dreck gefressen, sondern vom Start weg Anklang in der Blues-Szene gefunden. Diese pfiffig in Studio- und Live-Aufnahmen unterteilte Doppel-CD legt auf eindrucksvolle Weise Zeugnis von seinen Fähigkeiten und dem bunten Repertoire ab, dass der Gitarrist und Sänger über 25 Jahre hinweg angehäuft hat. <img src="http://vg08.met.vgwort.de/na/3772dc96d0e147f09f3de823af3fc214" width="1" height="1" alt="">

Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.09.2020

Tracklist

  1. Ain't No Love In The Heart Of The City
  2. It Never Comes Easy
  3. Saint On The Highway
  4. The Gents
  5. Sweet Soul Music
  6. A Silent Room
  7. Crying With The Blues
  8. Set Me Free
  9. Something About You
  10. 3.45 AM
  11. Under The Influence
  12. Marie Laveau
  13. Beyond The Moon Part II
  14. Yield Not To Temptation
  15. After Hours
  16. I Have To Go
  17. Funk It
  18. Thank You Lord
  19. Rodney's Song
  20. Cold As Ice
  21. He's Walking
  22. Merry Go Round
  23. Blues For Roy
  24. Good Time Charlie
  25. Last Two Dollars
  26. Like It This Way
  27. Love That Burns
  28. I'm A Ram
  29. Gary's Gone
  30. If You Be My Baby
  31. Smart Money
  32. Living In A Dream
  33. B Shuffle
  34. Le Blues

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Dixie Frog / Bertus

  • Spieldauer

    158:34

  • Erscheinungsdatum

    25.09.2020

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