Zurück

Reviews

Mastodon: Medium Rarities

Stil: Sludge / Progressive Metal

Cover: Mastodon: Medium Rarities

Statt ein neues Album einzureichen, vertrösten MASTODON ihre Fans dieser Tage mit einer Compilation aus raren Tracks und Aufnahmen von Gigs. "Medium Rarities" wirkt deshalb zwar nicht wie aus einem Guss, ist aber ein der Marschroute der Erfolgsband entsprechend kurzweiliges und größtenteils spannendes Unterfangen.

Das einleitende, komplett neue 'Fallen Torches' spiegelt den stilistischen Status quo wider, den die Gruppe mit ihren letzten paar Platten etabliert hat, bloß dass der Refrain nicht unbedingt zu den besten in ihrem Repertoire zählt … im Gegensatz zu 'A Commotion' insgesamt, einem scheinbar locker aus dem Handgelenk geschüttelten Karriere-Highlight mit ergreifendem Text sowie dementsprechend mitreißenden Melodien.

<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/LiXTJvnWA_4" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen></iframe>

Wohingegen diese Komposition MASTODONs progressivste Seite abbildet, fungiert das Metallica-Cover 'Orion', quasi als Hommage an deren unvergessenen Bassisten Cliff Burton, und die wirklich wunderschöne "Game Of Thrones"-Ballade 'White Walker', die in Form der gleichnamigen Zwölfzoll-Single von 2012 natürlich längst vergriffen ist, leicht erhältlich zu machen, war längst überfällig.

Eher uninspiriert wirken das punkige 'Atlanta' mit Gastsänger Gibby Haynes, dem Front-Asi der Butthole Surfers, und das hektisch spleenige 'Cut You Up with a Linoleum Knife 'vom Soundtrack zum Kult-Animationsfilm “Aqua Teen Hunger Force Soundtrack”. Verblüffend geil unterdessen: die Instrumental-Nummern 'Halloween' (mörderisches Hook!), 'Asleep in the Deep' (zu viel Iron Maiden gehört?) und 'Toe to Toes', ein achtminütiger Volltreffer mit akustischer Einleitung und filmreif aufgebauter Dramatik.

Die Konzertmitschnitte belaufen sich schließlich auf 'Capillarian Crest' vom jüngeren Langspieler "Blood Mountain", 'Circle of Cysquatch' sowie die "Leviathan"-Gesellenstücke 'Blood & Thunder' und 'Iron Tusk' in packenden Versionen. An diesen letzten Bühnen-Performances der Band gemessen darf man sich auf zukünftige Tourneen freuen.

FAZIT: "Medium Rarities" ist seinem Titel gemäß keine Best-of, sondern ein unterhaltsamer Sampler mit nicht ganz einheitlichem Charakter, doch genau dies macht seinen Reiz aus … und der bisher unveröffentlichte Opener macht Lust auf ein neues MASTODON-Album. <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/506db72f0e6e48fbbdc889502600515e" width="1" height="1" alt="">

Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.09.2020

Tracklist

  1. Fallen Torches
  2. A Commotion
  3. Asleep in the Deep
  4. Capillarian Crest
  5. A Spoonful Weighs a Ton
  6. Toe to Toes
  7. Circle of Cysquatch
  8. Atlanta
  9. Jaguar God
  10. Cut You Up with a Linoleum Knife
  11. Blood & Thunder
  12. White Walker
  13. Halloween
  14. Crystal Skull
  15. Orion
  16. Iron Tusk

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Warner

  • Spieldauer

    56:26

  • Erscheinungsdatum

    11.09.2020

© Musikreviews.de