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Skeletal Remains: The Entombment Of Chaos

Stil: Death Metal

Cover: Skeletal Remains: The Entombment Of Chaos

Auch auf ihrem vierten Album bleiben SKELETAL REMAINS reine Todesblei-Gießer. "The Entombment Of Chaos" schreit bereits aus seinem unverkennbare Artwork von Dan Seagrave (Entombed, etc.) nach Florida ca. 1991 mit allem, was kurz davor und danach von der Tampa Bay und ihrer Umgebung aus in die weite Welt schwappte.

Obwohl Dan Swanö einmal mehr für Mix und Mastering verantwortlich zeichnete, könnte man die Entstehung des Materials glatt auf das legendäre Morrisound Studio zurückführen, obwohl dessen einstweiliger Hausproduzent für extreme Klänge (Scott Burns) selten einen so guten, organisch dynamischen Schlagzeugsound hinbekam.

Unter diesen Voraussetzungen wird der Longplayer zu einer sympathischen und dank größtenteils enorm eingängiger Kompositionen sehr kurzweiligen Referenzhölle …

Der militärisch walzende Opener 'Illusive Divinity' lässt an Morbid Angels "Covenant"-Ära denken, wohingegen das überwiegend stumpfe, stellenweise semi-technische Gehämmer 'Synthetic Impulse' die frisch von Buffalo in den Staat gezogenen Cannibal Corpse ("Tomb Of The Mutilated", am neuerdings zu SKELETAL REMAINS gehörenden Funebrarum-Schlagzeuger Charlie Koryn ist ein zweiter Paul Mazurkiewicz verlorengegangen) ins Gedächtnis ruft. Während 'Tombs Of Chaos' sagt anschließend nicht nur deshalb Deaths "Spiritual Healing" hallo, weil sich Chris Monroy und Mike De La O die Lead-Bälle zuspielen wie seinerzeit Chuck Schuldiner und James Murphy.

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Apropos: Für die Erstpressung der Platte nahm die Gruppe das Cover 'Stench Of Paradise Burning' auf, im Original der Opener von Disincarnates einzigem Album "Dreams Of The Carrion Kind" - 1993 erschienen, u.a. mit ebenjenem James Murphy, ursprünglich bei Roadrunner Records, später von Listenable neu aufgelegt - und holte dafür Gaststimme Simon Duson (Carnation) ins Studio.

Die Nummer ist aber keinesfalls der Star auf der vierten LP der Kalifornier: Das doomige ‘Eternal Hatred’ überrascht sogar richtiggehend und gestaltet sich ähnlich melodieversessen wie ‘Unfurling The Casket’ in der ersten Hälfte, wobei das Intro stark an jenes von Metallicas 'Blackened' erinnert. Das Instrumental ‘Enshrined In Agony’ spricht dann endgültig für die gehobene Musikalität der Gruppe.

FAZIT: SKELETAL REMAINS verfeinern ihre traditionelle Lesart von nord(-ost-)amerikanischem Death Metal im Verhältnis zu ihrem letzten Album “Devouring Mortality” (2018) ein Stück weiter. "The Entombment Of Chaos" bietet Songs mit dem Spirit der Gründerjahre ohne merkliche Ausschläge nach oben oder unten, und die Gitarrenarbeit ist - eingebettet in eine brillante Produktion - ein sprichwörtlicher Zungenschnalzer. <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/fd9c870395394d138ae7b4f8a5f88bff" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.09.2020

Tracklist

  1. Cosmic Chasm (Intro)
  2. Illusive Divinity
  3. Congregation Of Flesh
  4. Synthetic Impulse
  5. Tombs Of Chaos
  6. Enshrined In Agony
  7. Dissectasy
  8. Torturous Ways To Obliteration
  9. Eternal Hatred
  10. Unfurling The Casket
  11. Stench Of Paradise Burning

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Century Media / Sony

  • Spieldauer

    48:15

  • Erscheinungsdatum

    11.09.2020

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