Über CONAN an sich muss man eigentlich noch genauso wenig irgendwelche erläuternden Worte verlieren wie zu diesem Konzertmitschnitt, dessen Titel sich selbst respektive den Inhalt erklärt. Auf dem bisher letzten Freak Valley Festival 2019 (in den beiden folgenden Jahren fiel die Veranstaltung Covid-19 zum Opfer) gaben sich die Briten in gewohnt markerschütternder Form die Ehre und setzten mit ihrem Extrem-Sludge einen absolut nicht sonnigen Kontrapunkt zum Treiben der Blumenkinder in Netphen im schönen Siegerland.
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Nichtsdestoweniger begrüßte das Publikum die Band euphorisch, wahrscheinlich eben weil sie einen dunklen Farbtupfer im Festival-Treiben setzte. Ausgehend vom eröffnenden Kopfnicker 'Gravity Chasm' machte die Band keine Faxen, sonder klopfte und brüllte sich durch ein Programm, das logischerweise ihr gesamtes bisheriges Schaffen abdeckte.
Wer vor Ort war bzw. die Band bereits an anderer Stelle live gesehen hat, weiß darum, dass es sich bei CONAN-Gigs mehr oder weniger um Standfußball handelt. Die kompakten Smasher 'Throne Of Fire' und 'Foehammer' markieren die Highlights des Sets, 'Thunderhoof' und 'Total Conquest' hingegen die zähen (nicht epische, dafür sind die Kompositionen der Gruppe schlichtweg zu hässlich) Bandwurm-Momente, während derer zumindest zwischenzeitlich Verschnaufen angesagt ist.
Denn man sollte sich nicht von der wenigen Bewegung auf der Bühne getäuscht sehen. CONAN setzen live eine Menge Energie frei, und das kommt beim Augenzeugen besser an als beim Plattenhörer zu Hause; dieser Schreiber findet die Band nach wie vor überbewertet, doch Konzerte von ihr - bin selbst Besucher des Open Airs gewesen - sind eine kurzweilige Angelegenheit und eine ziemliche Demonstration von Sludge-Macht.
FAZIT: Beflügelt von Death Metal, Doom und Hardcore reißen CONAN auf "Live At Freak Valley" eine ordentliche Show up und belegen einmal mehr, dass ihre Musik in erster Linie für den Bühneneinsatz gemacht ist. <img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/2b2b96039fcf45aea5b9b50607cfa8d2" width="1" height="1" alt="">
Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.03.2021
Chris Fielding
Chris Fielding, Jon Davis
Jon Davis
Johnny King
Napalm / SPV
57:24
12.03.2021