15 Tracks inklusive Intro(s) sowie Interludien in nicht einmal einer halben Stunde gefällig? It´s grind time, keine Frage, und als zur todesmetallischen und sogar schwarzen Seite des Subgenres neigende Vertreter stehen GRAVESEND relativ originell da, ob man es angesichts der engen Grenzen des Stils glauben möchte oder nicht.
Die New Yorker brauchen strenggenommen sogar noch ein Intro, um aus den Puschen zu kommen: Erst nach 'Fear City' (Geräusch) und dem Instrumental 'STH-10' ist mit 'Methods Of Human Disposal' ein knapp zweiminütiger Umriss des spielerischen Spektrums der Band angesagt: GRAVESEND hämmern primitiv und mit ordentlichem Druck statt hibbeligen Extrem-Überschall-Drummings drauflos, wobei verhalltes Gekrächze und schweinisches Gegrunze mit sowohl flirrenden Tremolo-Riffs als auch stumpfen Midtempo-Downstrokes einhergehen.
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Kompositorisch agiert das Trio allerdings durchaus pfiffig, vor allem in den ausgebremsten Passagen. 'End of the Line' klingt wie eine Walze vom ersten Bolt-Thrower-Album (Bass- und Drumsound sind nichts weniger als massiv), wohingegen 'Ashen Piles Of The Incinerated' und 'Unclaimed Remains' mit rhythmischen Verschleppung und einem dezenten Hardcore-Groove zugleich aufwarten.
Die ständigen Knüppel-Eruptionen sorgen allerdings dafür, dass die Chose bis zuletzt Death Grind bleibt … von der modrigen Friedhofs-Ästhetik der Combo ganz zu schweigen. 27 Minuten lang funktioniert das prächtig, zumal die Stücke im letzten Drittel die spritzigsten sind, und länger muss die Chose wie für solchen Stoff üblich auch gar nicht sein.
FAZIT: Ekel-Death-Grind, der sich durch gutes Songwriting und eine viehisch fette, dennoch dreckige Produktion auszeichnet. GRAVESEND sind definitiv zu gebrauchen und so etwas wie eine urbane Mixtur aus Hellhammer mit Power Trip. <img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/a96030f4861144df81d0fcb88e465c60" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.02.2021
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20 Buck Spin / Soulfood
27:06
19.02.2021