Legt man IRON JAWS´ neues Album auf, meint man mehr oder weniger unverzüglich zu wissen, woher die Band stammt. Eine derartige Euphorie, die ans lustig überdrehte grenzt, kennt man insbesondere von italienischen Metal-Bands aus der Pionierzeit des Genres am Stiefel ungefähr Mitte der 1980er. Und tatsächlich stammt die Gruppe aus Piemont.
"Declaration Of War" erscheint sieben Jahre nach „Guilty Of Ignorance“ und zeigt uns eine Band, die gegen jegliche Weiterentwicklung resistent zu sein scheint, was in IRON JAWS´ Fall aber völlig okay ist. Das Quintett spielt weiterhin unverfälschten Stahl nach nordamerikanischen Vorbildern, wozu gar nicht erst mit gleich zwei Coverversionen von Metal-Church-Stücken mit dem Nieten-gespickten Zaunpfahl gewunken werden muss.
Neben sich anhand ihrer Titel selbst erklärenden Nummern wie ´Speed Metal Commando´ (strenggenommen gibt´s allerdings flottere Parts in anderen Tracks) und ´The Hell Of Boiling Metal´, die ein wenig an Agent Steel mit einem nicht ganz so hoch singenden Frontmann erinnern, haben IRON JAWS auch verhältnismäßig atmosphärische Stücke wie ´Evil Bringer´ im Gepäck, dessen Melodieführung ausnahmsweise an frühe Helloween denken lässt; zum zweiten Mal geschieht dies am Ende in der etwas unglücklichen, weil zu langen Hymne ´Horns Up For Metal´.
Wer sein Eisen gerne mit Tiefgang geliefert bekommt, sieht sich beim Hören von "Declaration Of War" rasch enttäuscht, denn IRON JAWS bleiben eine heitere Band, die positive Stimmung verbreiten möchte, ohne sich zu völlig plumpem Punk-Metal erniedrigen zu wollen. Ein gewisser Anspruch ist also gegeben, doch Prog wird die Truppe in diesem Leben nicht ehr.
Ach ja, ´Ton Of Bricks´ und ´Idiot’s Prophet´ von der "Metallkirche" wurden ordentlich interpretiert, nicht mehr und nicht weniger.
FAZIT: Unbeschwerter Metal, keine höhere Wissenschaft und einfach solide gemacht. Flasche Bier auf, rein in den Kopp und vorübergehend die Realität vergessen. Muss halt auch mal sein. <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/914ce139a13e4e4b9ee9c9f855fb5ac8" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.06.2021
Roberto “Rock ‘n’ Rob” Massasso
Andrea “Mixy” Finotti
Alberto “Mauser” Accomasso, Roberto “Micini” Quaglia
Marco “Mark” Morrone
Pure Steel / Soulfood
47:39
28.05.2021