Kaum zu glauben, aber es ist Fakt: Bis zuletzt hat sich keine Band -nicht einmal im Metal-Bereich - jemals so weit herabgelassen, den naheliegenden Namen KILLING anzunehmen, doch ein Haufen Dänen schicken sich nun an, ein ernstes (?) Wörtchen unter diesem Banner mitzureden, was Thrash Metal angeht.
Die Truppe bedient sich dabei von vorne bin hinten gängiger Muster, Motive, Stilmittel und nicht zuletzt auch visueller Assets, wie das an die Werke von Ed Repka (Evildead, Megadeth, Solstice und viele mehr) gemahnende Cover der Scheibe verdeutlicht. In musikalischer Hinsicht setzen KILLING die quasi-Tribut-Linie fort, die sie begannen, als sie vor drei Jahren ihre Einstands-EP "Toxic Asylum" einreichten.
Ihre stilistisch zweckmäßig eingeschränktes Spektrum reicht vom sehr, sehr Slayer-artigen ´See You In Hell´ über garstigen Midtempo-Parts wie während ´Don't Get Mad, Get Evil´ hinweg bis zum recht stimmungsvollen, weil eben nicht auf die Tube drückenden ´Straight Out Of Kattegat´. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer, denn würde sich die Band nicht sklavisch an Genre-Konventionen halten (schnell, aggro …), könnte sie ihr volles Potenzial entfalten.
Selbiges ist keineswegs gering, auch wenn man über die Lobpreisung des Labels, die Platte sei die beste dänische im Thrash-Bereich seit Artillerys "By Inheritance", nur laut lachen kann. Das siebenminütige Finale ´Killed In Action´ vermittelt zumindest einen Bruchteil der epischen Pracht, die Metallica mit "Master of Puppets" zur ewigen Messlatte machten, und markiert den vorläufigen künstlerischen Zenit von KILLING.
FAZIT: Thrash von der Stange mit einer Menge Luft nach oben - KILLING sind dem Genre Thrash Metal in letzter Konsequenz zu treu, um über gutgemeinte Kopien von Songs bekannter Szene-Kapellen hinaus etwas zu reißen. Wer mehr vom selben Alten hören will, ist hier bestens bedient, alle anderen machen einen weiteren Bogen um "Face The Madness". <img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/2925050236764bd28ece3b58f6257135" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.08.2021
Rasmus Soelberg
Rasmus Soelberg
Snade, Rasmus Holm Sørensen
Jesper Skousen
Mighty / SPV
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13.08.2021