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Klone: Alive

Stil: Progressive Rock / Metal

Cover: Klone: Alive

Auch wenn die letzte KLONE-Scheibe (ihr Kscope-Debüt "Le Grand Voyage" von 2019) an der bisherigen Eindringlichkeit und Innovationsfreude der Band gemessen eher dem Herunterspielen des vielzitierten Schuhs entsprochen hat, waren und bleiben die Franzosen ein Garant für mitreißende Live-Performances, und anhand ihrer ersten komplett mitgeschnittene Bühnendarbietung - die 2017 erschienene "Unplugged"-Zwischenmahlzeit nicht mitgerechnet - lässt sich diese These eindeutig belegen.

Das an zwei Abenden - 2016 im Club Sjiwa im niederländischen Baarlo und 2019 im Moloco in Audincourt in Frankreich - aufgenommene Set verfügt logischerweise zumindest halbteilig über einen "Le Grand Voyage"-Schwerpunkt, doch dass das umfangreiche Programm das bisherige Schaffen der Gruppe nur bis 2015 ("Here Comes The Sun") abdeckt, wohingegen ihre harschen, geradlinigen Anfänge ("Duplicate", 2004) im sogenannten Groove (Hüpf-) Metal und die Entwicklung hin zu mehr Feingefühl ("The Dreamer´s Hideaway", 2012) vollständig außen vor bleiben, kann man nur als vertane Chance bezeichnen.

Wie immer im Falle solcher Projekte gilt für "Alive" (origineller Titel auch …) zudem, dass man sich den Release inklusive bewegter Bilder gewünscht hätte, aber so, wie das Ding nun daherkommt, tun sich KLONE keine Schande damit. Während die jüngsten Singles ´Yonder´ und ´Breach´ wie durchschnittliche Abklatsche voriger Großtaten wie ´Immersion´ (wie zu erwarten ein Höhepunkt der Songauswahl) anmuten, wird die momentane und wohl auch künftige stilistische Ausrichtung der Band unmissverständlich klar.

Was letzten Endes vor allem hängenbleibt, nachdem das für KLONEs Gigs obligatorische Björk-Cover ´Army of Me´ verklungen ist: Das Atmo-Meisterwerk "Here Comes The Sun" ist ein felsenfester Klassiker der jüngeren Rockgeschichte.

FAZIT: Bei "Alive" handelt es sich um einen für KLONEs Gesamtrepertoire nicht repräsentativen Live-Mitschnitt, mit dem die Franzosen hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. Die Veröffentlichung scheint wie derzeit viele andere Live-Platten der Verlegenheit geschuldet zu sein, die sich aus der Covid-19-Pandemie ergeben hat. Den Song ´The Last Experience´ gibt´s übrigens an drittletzter Stelle lediglich digital. <img src="http://vg05.met.vgwort.de/na/2bc874cb621743fab9d0c28723ef208e" width="1" height="1" alt="">

Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.06.2021

Tracklist

  1. Yonder
  2. Rocket Smoke
  3. Breach
  4. Sealed
  5. Give Up The Rest
  6. Grim Dance
  7. The Drifter
  8. Immaculate Desire
  9. Immersion
  10. The Dreamer`s Hideaway
  11. Nebulous
  12. The Last Experience
  13. Silver Gate
  14. Army Of Me

Besetzung

  • Bass

    Julian Gretz

  • Gesang

    Yann Ligner

  • Gitarre

    Guillaume Bernard, Aldrick Guadagnino

  • Schlagzeug

    Martin Weill

Sonstiges

  • Label

    Kscope / Edel

  • Spieldauer

    70:29

  • Erscheinungsdatum

    11.06.2021

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