Wer mit JOE BONAMASSA in einen Topf geworfen wird, der muss was richtig machen. Aber auch ohne das Mitwirken des Gitarristen (er hat das Album mit produziert) zeigt sich JOANNE SHAW TAYLOR als Künstlerin mit Herz und Hirn, deren Herzschlag die positive Kraft der Musik ist.
Das beginnt bei dem leicht verrauchten Timbre der Dame und endet dabei, dass Songs wie die tränenreiche Ballade „Fade Away“ oder auch das leichtfüßige „Runaway“ ohne Umschweife zünden.
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Klar, ein Faible für bedachte Musik ist sicher von Vorteil um dieses Album vollumfänglich genießen zu können und doch muss auch festgehalten werden, dass vor allem die Gitarren in den Songs immer wieder verschiedene Genres streifen und oft sowas wie die zweite Lead-Stimme übernehmen.
Womit sich das Album auch für weniger introvertierte Momente qualifiziert.
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Man höre nur mal das energische „Missionary Man“ inklusive tollem Saxofon-Einsatz. Blues muss also nicht zwangsläufig in verrauchten Kneipen laufen, er kann auch auf dem heimischen Tanzparkett zelebriert werden („Figure It Out“).
„The Leaving Kind“ ergeht sich in balladesken Klängen, wirkt wie eine andächtige Rückschau auf eine vergangene Zeit und lädt damit zum Träumen ein, bevor „New Love“ einen lebensfrohen, beinahe ausgelassenen Schlusspunkt setzt.
Da geht die sprichwörtliche Sonne auf, denn ein bisschen Liebe können wir doch alle gebrauchen.
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FAZIT: Gerade jetzt in der kälteren und dunkleren Jahreszeit kommt die grundsätzlich lebensbejahende Haltung dieser Version des Bluesrock bestens gelegen. JOANNE SHAW TAYLOR hat mit „Nobody’s Fool“ einen passenden Soundtrack gegen die Herbst- und Winterdepression im Gepäck, der einem durchaus ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.12.2022
Calvin Turner
Joanne Shaw Taylor
Joanne Shaw Taylor, Joe Bonamassa, Josh Smith, Carmen Vandenberg
Deron Johnson, Reese Wynans
Lemar Carter
Danielle De Andrea, Gaby Moreno (Hintergrundgesang), Jeff Young (Hintergrundgesang), Tina Guo (Cello)
KTBA/Rough Trade
44:13
18.11.2022