Zurück

Reviews

Knight and Gallow: For Honor And Bloodshed

Stil: Heavy Metal

Cover: Knight and Gallow: For Honor And Bloodshed

Und schon geht die nächste junge Classic-Metal-Combo in Amerika an den Start, um in die Fußstapfen sowohl alter Helden vom internationalen Parkett (Scald, Candlemass, Manilla Road) als auch mehr oder weniger altersgleicher Zeitgenossen (Argus, Eternal Champion, Visigoth) zu treten… In jüngerer Zeit scheint sich eine kleine Welle in diesem Bereich entwickelt zu haben, und KNIGHT AND GALLOW reiten in gefälliger Weise darauf herum, ohne selbst mit der Macht eines Tusnamis zu musizieren.

Oder einfach gesagt: Das Quintett aus Sacramento im US-Bundesstaat Kalifornien arbeitet sich brav und relativ souverän an den Vorgaben von Pionieren wie nachgewachsenen Generationen ab, setzt aber keine eigenen Akzente. Toll sind auf jeden Fall die Leistungen der insgesamt vier Gitarristen - vor allem die oft lang und breit ausgerollten Lead- und Solo-Battles, mit denen sich gleich die eröffnenden acht Minuten von ´For Honor and Bloodshed´ als Gewinner erweisen.

Nick Chambers hat keine besonders charismatische Stimme - man fühlt sich an sein Pendant von Megaton Sword erinnert -, erfüllt aber seinen Zweck und bringt die vorhersehbar martialischen Ritter-Lyrics glockig klar herüber. Die Musik macht tatsächlich den Hauptreiz von KNIGHT AND GALLOW aus, sei es im Fahrwasser der rockigen Judas Priest (´Soul of Cinder´), euro-metallisch mit happy Gesangsmelodien (´Blood of Wolves´) oder rhythmisch kantig wie während ´Lord Of The Sword´.

Hier klaut sich also niemand das Beste von offensichtlichen Idolen zusammen und kopiert es mehr schlecht als recht; die Band ist spürbar ambitioniert, selbst wenn sie nicht innoviert, doch das funktioniert im sogenannten Epic Metal wahrscheinlich sowieso nicht. Tradition verpflichtet eben. Anspieltipp: das komplexe ´Black Swordsman´ mit seinen fiebrig flirrenden Tremolo-Gitarren… Wer von den Mitgliedern wohl ollen skandinavischen Stahl hört?

FAZIT: KNIGHT AND GALLOW sind in produktionstechnischer, kompositorischer und spielerischer Hinsicht einer der stärksten US-Newcomer im klassischen Heavy Metal in letzter Zeit. Das Material auf "For Honor and Bloodshed" wird zu keiner Zeit allzu leicht vorhersehbar, weshalb man die Platte sicherlich über Monate und vielleicht Jahre hinweg gerne wiederholt aus der Sammlung zieht. <img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/9f0f6794998444439c53c876c2cedd4a" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.03.2022

Tracklist

  1. 1. Middle Earth
  2. 2. Men Of The West
  3. 3. Godless
  4. 4. Soul Of Cinder
  5. 5. Lord Of The Sword
  6. 6. God's Will
  7. 7. Stormbringer's Call
  8. 8. Blood Of Wolves
  9. 9. Black Swordsman

Besetzung

  • Bass

    Twitch Holman

  • Gesang

    Nick Chambers

  • Gitarre

    Nick Chambers, Ryan Younger, Carlos Sanchez, Ryan Keeley

  • Schlagzeug

    Ryan Keeley

Sonstiges

  • Label

    No Remorse / The Orchard

  • Spieldauer

    41:12

  • Erscheinungsdatum

    18.03.2022

© Musikreviews.de