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Mikael Åkerfeldt: Clark (Soundtrack From the Netflix Series)

Stil: Soundtrack / Progressive Rock

Cover: Mikael Åkerfeldt: Clark (Soundtrack From the Netflix Series)

Opeth-Fans sollten sich dieses erste Soloalbum von Bandkopf MIKAEL ÅKERFELDT nur dann ohne Vorbehalte zu Gemüte führen, wenn sie auf die jüngere Schaffensphase der schwedischen Progressive-Rocker/Metaller stehen. Wer unterdessen Storm Corrosion schätzt, das Projekt des Gitarristen und Sängers mit Steven Wilson von Porcupine Tree (ihr bisher einziges, selbst betiteltes Album erschien 2012), wird vermutlich eher warm mit "Clark", dem Soundtrack zur im Mai 2022 gestarteten gleichnamigen Netflix-Serie über den berüchtigten Kriminelle Clark Oderth Olofsson, der im Zuge eines Bankraubs im August 1973 den Begriff "Stockholm-Syndrom" prägte, die von Jonas Åkerlund (Musikvideoregisseur, außerdem "Lords Of Chaos") in der Heimat des Musikers produziert wurde.

In den 34 Tracks geht ÅKERFELDT seiner Leidenschaft für die Gründerzeit des progressiven Rock noch konsequenter nach als auf Opeths letztem Album "In Cauda Venenum". Während selbiges den Stil in einen aktuellen (düsteren) Kontext und den Stil der Band übertrug, geht´s hier schonungslos retrospektiv und kauzig zu, als ob da jemand tief in seiner umfangreichen Plattensammlung gegraben und vergessenes Gold geschürft hätte.

Pastoral Folkloristisches und Sinfonisches der Marke Sinkadus und Änglagård (´The Weak Heart´, ´Ballad Of The Libertine in G Minor´) trifft auf MIKAELs verschmitzten Humor (´Wish You Were There´, der Funk-Ausreißer ´Funky Chicken´) und eine eingängige melodische Sprache, die sich sowohl in Soundtrack-typischen Stücken wie dem Carpenter-Grusel ´Vintage Modern´ oder dem Synth-lastigen Goblin-Kniefall ´Ordinary Folks´ als auch in den jazzig swingenden Nummern ´Rockefellers´ und ´Here´s That Sunny Day´ niederschlägt.

Die Gesangsstücke sind mithin die schrägsten: Heavy Prog in ´Måndag I Stockholm´, düsterer Stadion Rock (gibt´s so was?) in ´Battle Of Love´ und kitschiger Synth Pop aus den Diskotheken der 1970er in ´Vielleicht später´.

FAZIT: MIKAEL ÅKERFELDTs "Clark" ist ein buntes Potpourri aus logisch aufgehenden Songideen im Format von durchschnittlich zwei Minuten und unterstreicht das Genie seines Schöpfers. Große Hollywood-Streifen haben oftmals weit, weit weniger spannend anzuhörende Soundtracks. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/613b0a29c54146039fabbdc161597abd" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.08.2022

Tracklist

  1. 1. Libertine Theme
  2. 2. Tango Bizarre
  3. 3. Druglord Panic
  4. 4. Rockefellers
  5. 5. Vintage Modern
  6. 6. Wish You Were There
  7. 7. The Weak Heart
  8. 8. Happiness
  9. 9. Ode to Confusion in A Minor
  10. 10. La Shay' Jadid Taht Alshams
  11. 11. The Real Me
  12. 12. Here's That Sunny Day
  13. 13. Perfect Horizon
  14. 15. Then
  15. 16. The Hunted Are in the Clear
  16. 17. Northern Hemispheres
  17. 18. Ordinary Folks
  18. 19. Distant Spring
  19. 20. Funky Chicken
  20. 21. Code to the Vault
  21. 22. Two Mermaids
  22. 23. Rags to Riches
  23. 24. Sunrise
  24. 25. Red & White
  25. 26. Headfirst Into The Storm
  26. 27. Ballad of the Libertine in G Minor
  27. 28. Lost in San Marino
  28. 29. Rhodes Rat
  29. 30. Måndag I Stockholm
  30. 31. Mother of One
  31. 32. Vielleicht Später
  32. 33. Battle For Love
  33. 34. Night Life

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Inside Out / Sony

  • Spieldauer

    76:54

  • Erscheinungsdatum

    22.07.2022

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