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Collapse Under The Empire: Recurring

Stil: Post-Rock, Electronic

Cover: Collapse Under The Empire: Recurring

COLLAPSE UNDER THE EMPIRE beschäftigen sich auf „Recurring“ mit dem ewigen Kreislauf des Lebens und den scheinbar immer gleichen Zyklen, denen dieses unterworfen ist. Nach einem 'banalen' Start folgt eine Hochphase, in der scheinbar weit entwickelte und fortschrittliche Zivilisationen die Erde bevölkern, ehe Chaos, Tod und Zerstörung diese Blütephase beenden und wieder Platz für Neues schaffen.
Diese Thematik ist nicht wirklich revolutionär und auch die musikalische Umsetzung erschließt kaum Neuland, aber der elektronisch angehauchte Post-Rock von COLLAPSE UNDER THE EMPIRE weiß mehr zu fesseln als zu überfordern. Das liegt u.a. auch an der cineastischen Inszenierung des Albums. Die Musiker verstehen es einen Spannungsbogen zu kreieren, dem der Hörer angenehm einfach folgen kann, der aber trotzdem genug Wendungen und Eckpunkte bereithält um nicht einzuschläfern.

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Dem ist auch die grundlegende Hoffnung der Musik zuträglich. Denn auch wenn sich das Album mit Niedergängen und dergleichen beschäftigt, am Ende implizieren die Stücke immer den Wille zum Aufbruch, oder wenigstens instrumentalen Wohlklang, der ein unausweichliches Ende erträglich werden lässt.
Natürlich schwingt dabei eine gehörige Portion Melancholie in der Musik mit, aber die Instrumente arbeiten einander stets geschickt zu, sodass sich in Nummern wie „Absolution“ kaum wirkliche Tristesse breit macht, sondern der Blick eher in Richtung Neuanfang gelenkt wird. Dieses Thema geht in Stücken wie „Forgiveness“ zwar den ein- oder anderen kleinen Schritt in Richtung Beklemmung, wird u.a. durch dunkel brummende Keyboards beständig in Richtung innerer Zwickmühle ausgebaut, doch am Ende findet die Musik immer zur klanglichen Erlösung.
Dadurch klingt auch eine Nummer wie „Apocalypse“ nicht nach einem Totalzusammenbruch, sondern suggeriert eher Bilder von Neuordnung, oder von einem verschobenen Fokus des Lebens hin zu Heilung und neuer Schöpferkraft. Womit der Abschluss „Creation“ mit seinem federleichten Charakter als hell strahlendes Schlusslicht seinem Namen durchaus gerecht wird.

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FAZIT: COLLAPSE UNDER THE EMPIRE etablieren sich mit „Recurring“ zwar nicht zwingend als die Stil-Innovatoren vor dem Herrn, bieten aber ein konzeptionell zusammenhängendes Post-Rock-Album, das, auch dank der sehr schönen Artwork-Gestaltung, einiges Potenzial für intensives Kopfkino mitbringt.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.10.2023

Tracklist

  1. Genesis
  2. Revelation
  3. Mercy
  4. Absolution
  5. Requiem
  6. Forgiveness
  7. Salvation
  8. Apocalypse
  9. Creation

Besetzung

  • Bass

    Martin Grimm

  • Gitarre

    Martin Grimm

  • Keys

    Chris Burda

  • Schlagzeug

    Nando Schäfer

Sonstiges

  • Label

    Finaltune Records

  • Spieldauer

    50:33

  • Erscheinungsdatum

    29.09.2023

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