Arbeiten wir uns doch von außen nach innen: Das Cover-Artwork von „The Strains Of Battle“ ist ein Augenschmaus und vermittelt auch einen brauchbaren Eindruck davon, wie CONCRETE COLD auf ihrem Debüt klingen. Der hilflose Kerl im Würgegriff eines Löwen, der mutmaßlich einen langsamen Erstickungstod stirbt, passt in mehrerlei Hinsicht zur gebotenen Musik. Denn der schleppende Hybrid aus Death Metal, Sludge und Doom Metal presst einem ähnlich langsam die Luft aus den Lungen, wie es die Cover-Szenerie suggeriert.
Dabei lässt das leicht matschig tönende Gebräu vordergründig selten aufhorchen, sondern sägt sich vielmehr recht eindimensional durch die Gehörgänge. Dass das in diesem Fall kein Negativ-Kriterium ist, stellt sich aber erst nach mehrmaligem Hören des Albums heraus. Denn nach und nach lassen speziell die Gitarren immer wieder aufhorchen, indem sie sich mit gekonnt eingeflochtenen Melodien aus dem drückenden Sumpf herausmanövrieren.
„Beneath The Dying Shadows“ ist beispielsweise eine Nummer, die von den Gitarrenharmonien profitiert.
Gleiches gilt für die schleppende Walze „Spore“, die (nicht als einziger Song) einige BOLT THROWER Referenzen parat hält und damit ebenso auf der Gewinnerstraße vorankriecht wie das hitverdächtige „Pain Escorts“, das von UNDERTOWs Joschi eine gewichtige Portion gesangliches Leid verpasst bekommt.
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FAZIT: Alles in allem ist „The Strains Of Battle“ ein Album voller Leid, das aber auch ungemein roh und primitiv daherkommt. Ganz so, als ob CONCRETE COLD selbst ziemlich angepisst über dieses Leidpotenzial sind. Müsste ein bildhafter Vergleich her, dann geht diese Musik auch als Äquivalent zu einer dreckigen Schlammlawine durch. Stoisch, unaufhaltsam und von zerstörerischer Kraft.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.09.2023
Johannes Pitz
Jost Kleinert, Joachim 'Joschi' Baschin
Daniel Jakobi, Dennis Barmbold
Philipp Becker
Supreme Chaos Records
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14.07.2023