Zurück

Reviews

Friedemann: Naiß

Stil: Deutschsprachiger Singer/Songwriter

Cover: Friedemann: Naiß

FRIEDEMANN will zweifellos die Welt verbessern, oder wenigsten ein Stein des Anstoßes dazu sein. Da verwundert es kaum, dass seine Texte immer reflektieren, was in unserer Welt abläuft, aber eben auch den Finger in die Wunden der Gesellschaft legen.
„Naiß“ ist also in vielerlei Hinsicht ein Album, das Kritik am aktuellen Zeitgeist übt, was allen voran in Titeln wie „Kauf nicht bei Amazon“ oder dem sanft dahingleitenden „Kleiner Planet“ deutlich wird.
FRIEDEMANN hat stets etwas zu sagen.

<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/4NVyLexErrM" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>

An anderer Stelle wirkt er aber auch einfach wie ein Geschichtenerzähler, der seine Umwelt porträtiert.
Aber selbst in diesen Momenten rückt er positive Begegnungen und die Größe, die der Mensch in sich trägt, ins Licht seiner Musik. So ist u.a. das leichtfüßige „Ich liebe es zu wandern“ eines der Highlights auf „Naiß“.

<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/l9ZcMqMwNw4" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>

Musikalisch finden sich klassische Singer-Songwriter-Stücke wie „Ein leichtes Herz“ neben dröhnenden Stoner-Sounds wie im wunderbaren „Kind der Freiheit“, das sich mit der Zeit als eines der stärksten Stücke des Albums herausstellt.
Was aber alle Stücke eint, egal welche musikalischen Genres sie streifen, ist die Qualität der Texte. Alles, worüber FRIEDEMANN singt, ist direkt aus dem Leben gegriffen und lässt sich nahezu beliebig auf den jeweiligen Hörer übertragen.
Denn am Ende sind wir alle Menschen mit ähnlichen Problemen, aber auch ähnlichem Potenzial.

<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/-_6rJsCwg-M" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>

FAZIT: FRIEDEMANN liefert mit „Naiß“ eine tiefgreifende Platte die das Leben mit seinen großen und kleinen Dramen reflektiert. Nicht nur das Leben des Künstlers selbst, sondern auch die kollektiven Geschehnisse werden mal kritisch, mal mit einem Lächeln der Akzeptanz und dann wieder sehr persönlich in Musik verpackt. Ist das Krisenbewältigung? Mag sein, aber Kunst ist schließlich genau für solche Momente gedacht.

<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/PJo-KbfZA6g" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.02.2023

Tracklist

  1. Einfach alles
  2. Kauft nicht bei Amazon
  3. Ein leichtes Herz
  4. Kleiner Planet
  5. Sommerende
  6. Mit deinem zerschlagenem Mund
  7. Schrei
  8. Kind der Freiheit
  9. Meine Schwester die See
  10. Ich liebe es zu wandern
  11. Naiß
  12. Ich mache meinen Frieden (Hidden Track)

Besetzung

  • Gesang

    Friedemann

  • Gitarre

    Friedemann

Sonstiges

  • Label

    Dackelton Records

  • Spieldauer

    52:23

  • Erscheinungsdatum

    27.01.2023

© Musikreviews.de