<img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/0ffcbac730d647189ebf1440c8291201" width="1" height="1" alt=""> GRAVEN SIN schlagen eine Brücke vom klassisch kauzigem Epic-Stoff (Manilla Road, Pagan Altar) zu zeitgenössischem Power Metal mit massenkompatibel fettem Sound und entsprechenden Hooks, die aber weitgehend frei von plumpen Wendungen sind und nicht nur platte Empfindungen bedienen. Die Band kommt scheinbar aus dem Nichts, doch von Newcomern kann bei den Mitgliedern keine Rede sein.
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Und sie kommen dorther, wo man sie in Anbetracht ihres Stils nicht unbedingt verorten würde: Gitarrist/Bassist Ville Pystynen ist besser bekannt als Shatraug und gilt in Hinblick auf seine Black-Metal Bands (insbesondere Horna, zudem Sargeist und Finnentum) als mindestens politisch kontrovers. Hornas Bassisten Ville Markkanen hat er für den Drum-Posten von GRAVEN SIN rekrutiert, doch der eigentliche Star des Projekts ist Sänger Nicholas Leptos von den zypriotischen Epic-Metallern Arrayan Path.
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Ihm ist die Musik auf "Veil Of The Gods" förmlich auf den Leib geschrieben worden. "Veil Of The Gods" rangiert ziemlich genau in der Mitte zwischen Candlemass' Ära mit Messiah Marcolin (höre den beschwörenden Opener 'The Morrigan' oder 'The Cult Of Nergal') und Black Sabbaths gern und zu Unrecht unter den Tisch gekehrter Phase mit Tony Martin als Frontmann ('From The Shadows', 'She Who Rules Nifelheim'). Die stoischen Stampfer 'BloodBones', 'Scarlet Night' und 'I Am Samael' hätten hingegen auch der Dio-Band gut zu Gesicht gestanden.
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Mit 'Beyond Mesopotamia' erlaubt sich die Band eine geile "Speed"-Metal-Eruption, die einen souveränen Endspurt einleitet; die zwei vorletzten Tracks mobilisieren mit ihrer teils zackigen Rhythmik und erhöhtem Tempo noch einmal alle Energiereserven, ehe 'As The Erinyes Emerge' einen standesgemäß pompösen Schlusspunkt setzt. Subtil eingesetzte Keyboards nehmen dem Album übrigens nichts von seiner Sogkraft.
FAZIT: GRAVEN SIN gehen als eine der Entdeckungen des Jahres im traditionellen (Doom-)Metal-Bereich durch. Ein bisschen erinnert das Ganze an die Schweden Sorcerer, die ebenfalls völlig unoriginell im Revier von Candlemass und Co. wildern, aber durch die schiere Klasse ihrer Kompositionen und Performance begeistern.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.10.2023
Ville Pystynen
Nicholas Leptos
Ville Pystynen
Ville Markkanen
Svart / Membran
57:51
03.11.2023