Ohne Zweifel ist MISCHA MARCKS ein fähiger Instrumentalist, der hier versucht, dem manchmal etwas unterbewerteten Ansehen des Viersaiters zu neuem Glanz zu verhelfen. Der Vorteil von „Other People's Songs on BASS“ liegt dabei auf der Hand: Songs wie „Don’t Worry Be Happy“ oder „Summertime Sadness“ dürften so ziemlich jedem geläufig sein, was natürlich den Zugang erleichtert.
Alles in allem ist es aber weniger das instrumentale Können des Musikers, als vielmehr die positive Ausstrahlung der Musik, die am Ende überzeugt.
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Den Songs liegt eine lebensfrohe Attitüde zugrunde, die dem Hörer in traurigen Momenten die Hand reicht, genauso wie sie die Motivation dazu mitbringt, genussvolle oder ausgelassene Momente noch exzessiver auszuleben.
Interessant ist dabei die Tatsache, dass die Musik nie exzentrisch über die Stränge schlägt, sondern eher einer Art Aufmunterung gleichkommt. Das liegt natürlich auch an der Songauswahl, aber es ist doch auch der grundlegende Vibe, der mal mit entspannter Gelassenheit ins Ohr tröpfelt („Only Girl“), bevor an anderer Stelle mit orientalischer Stimmung und rhythmischen Spielereien von Kongas und dergleichen gar ganz entfernte Erinnerungen an SANTANA wach werden („Liberian Girl“).
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FAZIT: MISCHA MARCKS zeigt auf „Other People's Songs on BASS“ einerseits unverhohlen, dass er ein Könner an seinem Instrument ist, andererseits bewahrt er den Coverversionen immer wenigstens die minimale Nähe zum Original, sodass der jeweilige Song als Cover erkennbar bleibt. Vielleicht ist gerade dies das größte Kunststück, denn sowas wie ein überhöhtes künstlerisches Ego findet sich, zumindest auf musikalischer Ebene, kaum.
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Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.01.2023
Mischa Marks, Tommy Lee Depp
Monster Music Worldwide
60:34
30.09.2022