<img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/49056a757a0e4c7ba34a2aef1acd5f47" width="1" height="1" alt=""> Auf ihrem Napalm-Records-Einstand (der Vorgänger "Blood & Stone" erschien im Herbst 2020 beider Warner-Tochter Rise) fallen SEVENDUST nicht mit der Tür ins Haus. Die US-Stadionrocker starten schon ungewöhnlich mit einem bis zuletzt ruhigen Opener ('I Might Let the Devil Win' ist bis zum aufbrausenden Ende wenig mehr als Gesang und synthetische Beats zu Piano/Keyboard-Tupfern) und meiden das Vorhersehbare auch im weiteren Verlauf. Der Clou von "Truth Killer" besteht aber darin, dass die Band immer als sie selbst erkennbar bleibt und die bisherige Dichte an potenziellen Hits ('Everything', 'Messenger', und und und…) auf Alben nicht unterschreitet.
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Und dass das fast verzweifelte 'Truth Killer' zum Titelstück werden musste, erschließt sich mit den darauffolgenden Songs in voller Gänze, denn SEVENDUST wirken bisweilen bedrückt ('Holy Water') und umso häufiger wütend frustriert ('Won't Stop the Bleeding', das fiebrig blubbernde 'No Revolution'), auch wenn die Stimmung unterm Strich zu keinem Zeitpunkt ins unkonstruktiv Negative umkippt. Clint Lowery und John Connolly finden ein feinfühliges Gleichgewicht zwischen schwebendem Akkordspiel und nahezu sub-bassigen Riff-Handkantenschlägen, was der wechselhafte Atmosphäre der Songs Rechnung trägt.
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Bei 'Sick Mouth' und 'Leave Hell Behind' geht zumindest verhalten die Sonne auf - vielleicht auch eine Leistung von Produzent Michael Elvis Baskettes (Alter Bridge, Trivium, WVH Mammoth) luftigem wie wuchtigem Sound; zu beanstanden hat man zuletzt doch noch was: 'Fence' zieht das Tempo an, und man stellt fest, dass SEVENDUST dies auf "Truth Killer" ruhig öfter hätten tun dürfen.
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FAZIT: Bei zwölf Songs mehr oder weniger ein Dutzendmal in Schwarze zu treffen ist eine beachtliche Leistung - zumal für eine Band, deren Karriere nicht erst gestern begonnen hat. Was das angeht, sind SEVENDUST mit "Truth Killer" prima aufgestellt - ziemlich genau auf dem schmalen Grat zwischen frischen Impulsen und Altbewährtem, wobei Frontmann Lajon Witherspoon mit seiner Goldstimme der Dreh- und Angelpunkt bleibt, Händchen für massentaugliche Hooks hin oder her.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.07.2023
Vince Hornsby
Lajon Witherspoon, Morgan Rose, Vince Hornsby
Clint Lowery, John Connolly
Morgan Rose
Napalm / SPV
49:36
28.07.2023