Wie bereits der Bandname und das Albumcover vermuten lassen, sollte man bei SEXTROW keine allzu tiefgehende, textliche Ernsthaftigkeit erwarten. Und die Musik bestätigt auch genau den rückwärtsgewandten Stil der unverhohlen der Glam-Metal-Szene in ihrer besten (oder eben schlechtesten) Zeit huldigt.
Soll heißen: „Addicted to Rock“ bietet die volle Packung Sex, Drugs & Rock'n'Roll mit sämtlichen Klischees und der passenden musikalischen Ausrichtung, die mit Stielaugen gen Stadionrock gafft. Das liest sich unoriginell und thematisch abgegriffen und sicher ist es das auch.
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Der Vorteil, den SEXTROW gnadenlos ausspielen, ist, dass ihre Songs schnell ins Ohr gehen und die Refrains spätestens auf den zweiten Hör mitgegrölt werden können.
Titel wie „My Foxy Lady“ oder auch „Catch a Ride“ und „Live It Out Loud“ wirken zwar wie aus dem Glam-Metal-Setzbaukasten, dementsprechend klischeebeladen und stellenweise überzogen lesen sich die Texte. Aber trotzdem muss den Musikern zugestanden werden, dass sie das, was sie tun, durchaus auf gutem Niveau ausleben.
Allerdings kommt angesichts solcher Alben, eben doch auch immer wieder der Eindruck auf, dass das Glam-Rock-Genre seit Jahren in einer kreativen Sackgasse feststeckt. Denn weder musikalisch, noch textlich finden sich (auch bei jüngeren Bands) irgendwelche neuen Ansätze. Aber das soll wohl auch gar nicht sein.
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FAZIT: Wer zwischendurch mal das Hirn aushängen und einfach einer passabel gemachten Hardrock-Scheibe voller Sex, Drugs & Rock'n'Roll lauschen will, der ist bei SEXTROW sicher nicht an falschen Adresse. Wer musikalischen und textlichen Tiefgang sucht, macht besser einen großen Bogen um „Addicted to Rock“.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.01.2023
Raging Ray
Inglorious Ian
Magic Marv, Reckless Rob
Sleazy Seth
Magic Marv, Reckless Rob, Raging Ray (Hintergrundgesang)
Eigenproduktion
41:29
14.10.2022