Das Land der tausend Seen ist nach wie vor ein produktiver Geburtsort in Sachen metallischer Musik diverser Couleur. Sechs Jahre nach ihrem Album-Debüt und zwei Jahre nach dem EP-Zwischenhappen „As a Unit“ werfen HAGALAS dieses Jahr „Mentes Reae“ auf den Markt und beschäftigen sich darauf mit Themen wie mentaler Gesundheit in Zeiten von allgegenwärtigem Hedonismus, der u.a. durch Social Media und Co. angefeuert wird, beleuchten aber auch individuelle Schicksale und das Innenleben von Betroffen.
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Musikalisches Vehikel dafür ist Death Metal melodischer Machart, dem stets eine gewisse Melancholie innewohnt. Hin und wieder finden sich auch Core-Anleihen in Songs wie „Remembrance Fades“, wobei die melodische Gitarrenarbeit stets das Zentrum des Geschehens bildet.
Der Einstieg „Meta Self“ knüppelt zunächst ganz ordentlich drauflos, ehe sich im Refrain die melodischen Qualitäten der Gitarrenfront offenbaren, welche auch über den Albumverlauf eine der Stärken der Band sind.
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„Hope Is A Lie“ gemahnt mit melancholischer Grundstimmung ein wenig an DARK TRANQUILLITY und „Succession“ holt danach den Knüppel endgültig aus dem Sack.
Spätestens „Insanity Hubris“ bündelt im Anschluss gewissermaßen beide Seiten der Soundmedaille und kommt mit einem schmissig-melodischen Refrain daher, der gehörige Widerhaken im Ohr platziert.
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Der Härtezuwachs in „Domesticated Violence“ steht HAGALAS ebenso ausgezeichnet, wie sich aber auch ein gewisses Gefühl der Wiederholung nicht leugnen lässt. Denn auch wenn die Songs allesamt gut gemacht sind, wildert die Band letztendlich vollends auf bekanntem Terrain, das von anderen Bands ebenso bestellt wird.
Das ist freilich kein Nachteil, solange der geneigte Hörer keine Wunderwaffe zur Genre-Revolution erwartet.
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FAZIT: „Mentes Reae“ bietet soliden Death Metal melodischer Machart, der ambitioniert vorgetragen wird. Fehlende Leidenschaft kann HAGALAS also mitnichten vorgeworfen werden. Vielleicht ist die behäbige Zündung des Albums eher dem Umstand geschuldet, dass sich besagtes Genre in dieser Ausprägung langsam in eine Art Stagnation manövriert.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.11.2024
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31.05.2024