Wirklich eindeutig schubladisieren lassen sich die HATHORS auch mit „When the Sun is Out / When the Skys are Grey“ nicht. Hier treffen Reibeisen-Vocals auf Noise-Rock-Vehemenz, während gleichzeitig unverschämt eingängiger Pop-Punk mit Grunge-Anleihen flirtet. Dabei schonen sich die Musiker keineswegs, sondern ergehen sich in energiegeladenen Soundvibrationen, bei denen der Schweiß im imaginären Club von der sprichwörtlichen Decke tropft und das Bier zu wässriger Salzlake werden lässt.
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Stücke wie „Ten Thousand Days“ oder der melancholisch-druckvolle Opener „A Land of Dust and Stones“ bergen reichlich Ohrwurm-Potenzial, treten dem Hörer aber trotzdem aufgeweckt in den Allerwertesten.
Aber die HATHORS können auch anders.
„Special Bird“ und „Sea of Worries“ etwa kommen bedacht balladesk daher. Dabei steigern sich beide Stücke immer weiter in einen kathartischen Rausch aus Melancholie und ehrlicher Zerbrechlichkeit hinein, die von der zarten Seite der berüchtigten Rock n‘ Roll-Attitüde gar nicht so weit weg ist.
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„When Skies are Grey“ geht dagegen mit poppiger Leichtigkeit und flippigen Schrammel-Gitarren wieder deutlich lebensfroher ans Werk. Dabei steht (nicht nur dieser Song) exemplarisch für den flippigen Groove, der den Sound der HATHORS auf diesem Dreher auszeichnet. Am Ende drückt „The Army Calls“ mit dezenten Wave-Anleihen und (nicht nur textlichem) Schwermut ein wenig auf die Tränendrüse, was dem Sound aber hervorragend zu Gesicht steht.
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FAZIT: Mit „When the Sun is Out“ zeigen sich die HATHORS als kompositorische Grenzgänger, die unter dem Banner der Rockmusik diverse Stilfelder auf natürliche Weise miteinander vermischen. Dass dabei sowohl tanzbare Ohrwürmer abfallen als auch manch bedachter Ton Anklang findet, ist nicht nur für den Hörer ein Gewinn, sondern zeugt von der Fähigkeit der Band, spontan wirkende Musik zu fabrizieren, ohne in flippiges Chaos abzurutschen. Reinhören lohnt sich!
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.12.2024
Noise Appeal Records
32:23
29.11.2024