Mit Vorbildern ist das ja immer so eine Sache. Einerseits will niemand die gleiche Band zweimal hören, andererseits kreischt jede „True“-Fraktion sofort „Ausverkauf!“ wenn Stile vermischt oder verwässert werden. IRONBOUND ziehen sich da insofern aus der Affäre, als dass sie mehr oder weniger pure Heldenverehrung begehen. Praktisch alles an „Serpent’s Kiss“ schreit IRON MAIDEN (mit BLAZE BAYLEY).
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Das beginnt beim melodieverliebten Edelstahl der Herren, geht weiter beim dominanten Bassspiel und endet beim auf den ersten Blick wenigstens interessant klingenden Gesang. Dabei überzeugen IRONBOUND in erster Linie durch ihre authentische Liebe zum Heavy Metal der achtziger Jahre, aus der sie kaum einen Hehl machen.
Egal, ob es das prägnante Bassspiel oder das Händchen der Band für einprägsame Melodien ist: Praktisch alles an diesem Album wirkt durchtränkt von schwermetallischem Herzblut und mit „The Destroyer of Worlds“ zeigen die Musiker, dass ihnen auch ein etwas düsterer Grundton hervorragend steht.
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Dazu passend auch die Texte dieses Albums, welche gleichsam lesenswert, leicht verständlich und introspektiv gehalten sind, sodass auch beim Mitlesen keine Langeweile aufkommt.
In Sachen Instrumentalkunst sticht u.a. der variable Abschluss „The Healer of Souls“ hervor. Hier machen sowohl das Schlagzeug, als auch der Bass mit einigen komplexen Figuren von sich reden. Unnötig zu erwähnen, dass der Song trotzdem schnittig in die Lauscher läuft und das Heavy Metal Herz ebenso höher schlagen lässt wie das gesamte Album.
Einziger Kritikpunkt an „Serpent’s Kiss“ könnte der Gesang sein. Denn die gepresste Sirenenqualität des Sängers braucht unter Umständen ein, zwei Durchläufe, um voll zu zünden. Dann aber haben IRONBOUND das Heavy Metal-Traditionsherz fest in ihrem Griff.
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FAZIT: IRONBOUND überzeugen auf „Serpent’s Kiss“ mit glänzendem Edelstahl traditioneller Machart, der mit einer Menge Herzblut legiert wurde. Die Zielgruppe weiß Bescheid.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.05.2024
Zbigniew Bizon
Lukasz Krauze
Michal Halamoda, Krzysztof Calka
Adam Calka
Ossuary Records
46:50
15.03.2024