Mit einer auf 40 Stück limitierten Kassette mit drei Songs und einem Keyboard-Intro feiern SKATOSCIVUS aus Wien ihren Einstand und lassen vorerst die Musik für sich sprechen.
Diese ist in ihren altertümlichen Fundamenten zweifelsohne der Ära des frühen Death Metal zuzuordnen, und zwar jener Machart, bei der eine finstere Atmosphäre wichtiger ist als eine sterile Darbietung in Hochgeschwindigkeit. Insofern verwundert es kaum, dass "Abyssalorum" auch mit Black-Metal-Anleihen aufwartet, welche der Musik etwas Bedrohliches, Lauerndes verleihen. Bereits das über dreiminütige Keyboard-Intro mit simpler Melodie und düsteren Pauken versprüht den Charme eines Achtziger-Horrorfilms, bevor "Artifacts Of Evil" den Death-Metal-Knüppel kreisen lässt. Der kehlige Gesang könnte ein fernes Echo des jungen Johan Edlund sein, der mit Tiamat zunächst auch zwischen Death- und Black Metal wanderte. Das Riffing tönt so schroff wie geradlinig, die Rhythmussektion simpel und effektiv. Bereits die ersten Sekunden des folgenden "Meditaciones en Perversión" setzen mit unbarmherzigem Groove noch eins drauf. Die Nummer hätte auch vor dreieinhalb Jahrzehnten bei Skogsberg im Keller aufgenommen worden sein. Zum Schluss fasziniert "Vice-versa of the Master" mit vergleichsweise ausgeklügeltem Aufbau, leichtem Hang zu Tempoverschleppung und Tiefgang.
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Wie viele Musiker hinter diesen Aufnahmen stecken, und ob es sich dabei um inspirierte Jungspunde oder erfahrene Haudegen handelt, die ggf. an weit zurückliegende Jugendsünden anknüpfen wollen, entzieht sich bislang meiner Kenntnis. Doch die Musik hat mit ihrer unheilvollen Eingängigkeit sicher das Zeug dazu, nicht nur mich, sondern auch andere Underground-Nerds nachhaltig in ihren Bann zu ziehen.
FAZIT: Zum dritten – oder bereits vierten? – Frühling des ursprünglichen Death Metal tragen heuer junge Bands aus etlichen Ländern mit beherzten Aufnahmen bei, und SKATOSCIVUS gehören zu den Namen aus Österreich, die sich Fans ab sofort merken sollten, denn mit "Abyssalorum" legt die Band einen starken Einstand hin. Fern von Feinkost, mit bemerkenswertem Gespür für abgründige Atmosphäre.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.03.2024
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Urban Lurk
19:35
18.02.2024