Die nach fünf Jahre Funkstille nicht mehr so fabulösen „BAKER Boys, äh, BROTHERS“ geben sich alle Mühe genau das wieder zu werden. Und stellen sich geschickt an. Kein Sophisticated-Jazz wie ihn Jeff und Beau Bridges im Verbund mit Michelle Pfeiffer produzierten, sondern eine behände Mixtur aus Funk, Soul und Disco, mit geschärftem Blick auf die Größen des Genres.
So beginnt „Sunrise (feat. Hannah Williams)“ mit knalligem Bass, das Gitarrenriff könnte aus den „Kiss“-Sessions von PRINCE stammen, während später eine große „Fantasy“-Party mit EARTH, WIND & FIRE“ gefeiert wird. Das macht Laune, geht ohne Umschweife in die Beine und wird von der gut aufgelegten Band mit Wonne umgesetzt. Das gelungene Rezept wird übers gesamte Album durchgezogen.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/rE_-qM48G2Y?si=V0fjetYu6QhzIz_E" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>
Manchmal ein bisschen schaumgebremster, aber meist temperamentvoll, mit wohlarrangierten Melodien. Selten wird zu sehr der „Ich-wiederhol-den-Refrain-bis-jeder-ihn-kann“ praktiziert („Yesterday, Holding On“), doch dafür gibt es mit „The Brexican“ zum Ausgleich ein feines Instrumental direkt im Anschluss, das zusätzlich mit südamerikanischem Flair punktet. Das trockene „No Sweat“, getragen von pointiertem Bass-, Gitarren- und Drum-Einsatz punktet ebenfalls, könnte ohne Weiteres ein bisschen länger dauern als knapp zwei Minuten. Das leicht gedrosselte Tempo und die Fokussierung aufs Wesentliche steht den BAKER BROTHERS gut.
Dass sie die Gefühlsabteilung geschmackvoll bedienen können (Inspiration durch STEELY DAN nicht ausgeschlossen), wird mit dem gepflegten Abschluss „All The Time“ belegt. Auch das semiballadeske „Western Morning“ mit dem fähigen Gastsänger Frankie Connolly überzeugt durchweg. Ausfälle gibt es nicht, Einschlafhilfen auch nicht, dafür sorgen schon die schnittigen Bläsersätze, die die funkige Grundlage des Rock-Instrumentariums, sehr akzentuiert eingesetzt, potenzieren. „Give me that funky music…“ and again.
<br><center><iframe style="border: 0; width: 350px; height: 350px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=3636025164/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/minimal=true/track=431716648/transparent=true/" seamless><a href="https://bakerbrothers.bandcamp.com/album/the-next-last-party-2">The Next Last Party von Baker Brothers</a></iframe></center></br>
FAZIT: Die „Next Last Party“ hat ihren Namen verdient und geht als stilvolles Feierbiest in die Annalen ein. Die BAKER BROTHERS beherrschen ihre Metiers, kennen sich auf der Tanzfläche prächtig aus und zelebrieren das Funk-, Soul-, Disco-Ding mit Nachdruck und musikalischer Eloquenz. Geschüttelt, nicht gerührt.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.02.2025
Chris Pedley
Geoff Lai, Hannah Williams, Frankie Connolly, Nolo, Chris Pedley, Paul Young, Theodore Carraco
Geoff Lai, Chris Pedley, Ben Jones
Scotty Baylis, Chris Pedley
Theodore Carraco
Paul Young (Tenor Sax), Tom White (Trombone), Philip Starniere (Violi)n
Fish Legs Records
38:02
15.11.2024