Die Berliner Punkpastoren von CHURCH OF CONFIDENCE lassen die Fäkalbombe platzen. Denn schon der augenzwinkernde Titel der Coverplatte „(S)hit Explosion“ stellt die Frage, ob die Welt Punkversionen von (mehr oder weniger) Klassikersongs wie DEEP PURPLES „Woman From Tokyo“ oder CHUCK BERRYs „Come On“ braucht.
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Die vermeintlichen Portraits der hier honorierten Künstler auf dem Frontcover der LP unterstreichen den humoristischen Ansatz, den CHURCH OF CONFIDENCE an ihren Scheißhaus-Punk stellen. Wenngleich „(S)hit Explosion“ mitnichten ein Griff ins Klo geworden ist, bleibt eine eventuell erwartete Offenbarung aber ebenso aus.
Spielen können alle Beteiligten ohne Zweifel.
Aber gerade eine Nummer wie „The Wind Cries Mary“ von JIMI HENDRIX wirkt seltsam uninspiriert. Klar, auf den ersten Blick ist es ein gutes Wegstück vom Sound der Gitarrenlegende hin zu angepunkter Covermusik. Aber die Tatsache, dass die hier gehörte Version eher an KID ROCKs „Sweet Home Alabama“ erinnert, anstatt Bezüge zum Punk, geschweige denn zur HENDRIXschen Rockmusik erkennen zu lassen, birgt eher wenig Mehrwert.
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Das Einstiegscover von THE SWEETs „Action“ dagegen bewegt sich musikalisch durchaus erkennbar am Original und macht Lust auf das Album, das mit SLADES „Far Away“, oder auch „Come On“ von CHUCK BERRY einige bekömmliche Neuinterpretationen bereithält.
Den spaßigen Ansatz, der in der Musik zu finden ist, lässt auch das Cover-Artwork erkennen. Denn die Bandmitglieder von CHURCH OF CONFIDENCE mimen hier einige der von ihnen gecoverten Künstler, was fast einen gewissen Slapstick-Humor erkennen lässt, der zur thematischen Ausrichtung der LP passt.
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FAZIT: CHURCH OF CONFIDENCE bringen, entgegen dem Albumtitel, weniger Fäkalien zum Platzen, als es der Ersteindruck von „(S)hit Explosion“ unter Umständen suggeriert. Manche Coverversion verliert zwar allzu schnell ihren Reiz und an anderer Stelle verfehlt die Band das Thema der von ihnen gepriesenen Originalsongs. Was dem Album insgesamt aber nicht seine Berechtigung und an einigen Stellen auch sein Potenzial zu guter Laune absprechen soll.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.04.2025
Zsolt Glover-Lea, Uli van Black-Scott
Uli van Black-Scott
Uli van Black-Scott
Mark Paice-Trucker, Beano
Smith & Miller Records
35:36
14.03.2025