„The Truth Comes Out Eventually“ ist das dritte Album des noch jungen britischen Musikers CONNOR SELBY, dem die UK Blues Federation eben den Titel „Traditional Blues Artist of the Year 2025“ verliehen hat. Das ist insofern erstaunlich, als die deutlich traditioneller musizierende Blueserin Alice Armstrong gleichzeitig als „Contemporary Blues Artist of the Year“ ausgezeichnet wurde.
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Wie auch immer: Die Anerkennung erfolgt zu Recht, denn mit „The Truth Comes Out Eventually“ legt SELBY ein Album vor, das qualitativ ohne Zweifel eine gute Stufe über seinem <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2023/Connor-Selby/Connor-Selby-Deluxe-Edition/" target="_blank" rel="nofollow">seinem letzten hier besprochenen Album</a> anzusiedeln ist. Die zehn Songs – mit einer Ausnahme SELBY-Originale – fügen sich diesmal zu einem Ganzen und sind zudem aufnahmetechnisch tadellos und ohne Firlefanz umgesetzt worden.
Der Auftaktsong „Someone“ ist ein fünfminütiges und mitreißendes Vergnügen: Am Werk ist eine zehnköpfige Band mit prächtigem Einsatz von Bläsern und Background-Nightingales, mit schön singender Gitarre, souveränem Gesang, zudem alles mit der nötigen Dynamik und in der Art einer hübsch swingenden Big Band – eines der Highlights des Albums! Zu diesen gehört mit Sicherheit auch „I’ll Never Learn“. Das mit sechseinhalb Minuten längste Uptempo-Stück des Werks bietet längere, schöne Gitarrenparts und eine überraschende und intime Verschnaufpause in der Songmitte.
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Der für Blues-Puristen wohl befriedigendste Song ist die Coverversion der Beverly Ross-Julius Dixon-Komposition „It Hurts To Be In Love“. CONNOR SELBY und Dave Limina wechseln sich mit Solieren ab, die Bläser-Sektion sorgt mit Power und viel Drive für das nötige Fundament. Im famosen Gegensatz dazu stehen „Amelia“ und „Songbird“, beides folkartige und minimal instrumentierte Songs, der zweitgenannte mit der Stimme von Georgia van Etten, die vor gut vier Jahren mit ihrem hervorragenden Album „Deep Black Water“ aufgefallen ist.
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FAZIT: „The Truth Comes Out Eventually“ ist – auch wenn CONNOR SELBY ein mit mehreren Blues-Awards ausgezeichneter Musiker ist – kein Blues-Album im klassischen Sinn. Der junge Engländer formuliert es so: "I don't really have a right to sing the blues in the way that the original guys did. But what I do have is just a genuine love for it, and respect. And hopefully that comes across." Jawohl, Mister SELBY, das tut es!
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<b>PS:</b> Am Samstag, 8. November 2025 wird CONNOR SELBY im Blue Notez Club in Dortmund auftreten. Ein Anlass, den man vormerken sollte.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.08.2025
Stefan Redtenbacher
Connor Selby
Connor Selby
Dave Limina
Mike Sturgis
Carter Arrington (Gitarre), Georgia van Etten (Gesang), Lucinda Jules, Louise Clare Marshall (Background Gesang), Richard Beesley, Piers Green, Andreas See (Saxophon), Paul Jordanous, Gerd Rahsdorfer (Trompete und Flügelhorn), Herman Mayr (Posaune), Kevin Barry (Pedal Steel Gitarre)
Mascot Label Group
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29.08.2025