Zurück

Reviews

Cursive: Devourer

Stil: Indie Rock

Cover: Cursive: Devourer

Dem Wirbelsturm auf dem Cover zum Trotz, drehen CURSIVE aus Omaha mit „Devourer“ nicht komplett durch. Obwohl sie ihren relativ prototypischen Indie Rock mit einigen kleinen Kniffen etwas kratzbürstiger gestalten, als es manche Genrevertreter zu tun pflegen.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/bjIOau2En9g?si=SdN-HdNE8-nZ0Lt2" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

Da stellt sich doch gleich mal die berechtigte Frage „What The Fuck“? CURSIVE liefern im gleichnamigen Song eine von schrägen Cello-Sounds untermauerte Nummer, die aufgekratzt wirkt und u.a. dank Posaunen und Marschrhythmen an eine Mariachi-Band im Indie-Punk-Gewand gemahnt.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/YZQxebEQ6mw?si=1UfnaDqP2FRZp13Q" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

Mit „Botch Job“ startet „Devourer“ vielfältig und voller Energie, die u.a. im flippigen Groove, aber auch dem bewusst kratzig wirkenden Refrain zur Geltung kommt. Bereits hier kommen die Blasinstrumente zum Einsatz, was einen gewissen Roten Faden für das Album vorwegnimmt, denn das Bläser-Ensemble darf im weiteren Verlauf des Albums ein ums andere Mal in Erscheinung treten und verleiht einigen Stücken dadurch einen dezenten südamerikanischen Flair, der die Wüstenstimmung des Covers in ein mehr oder weniger lebensfrohes Gegenteil verkehrt.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/z87kKKAs22Q?si=H8_OG_J9FqRcbhjP" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

Aller Stimmung und manch unerwarteter Inszenierung zum Trotz („Rookie“ gefällt mit einer dunklen Grundstimmung, die maßgeblich vom erneuten Cello-Einsatz herrührt), bewegen sich CURSIVE auf diesem Album aber im gängigen Indie-Terrain, wenngleich mancher Akzent gut gesetzt ist.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/2j44193MI4Q?si=7zLoNccI4BaRgAl5" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

Dabei frisst „Devourer“, trotz seines Titels mitnichten das eigene Genre auf, sondern schielt ab und an gen Pop-Punk („Dead End Days“), oder ereifert sich mit Stücken wie „Consumers“ im Bereich melancholischer aber doch riffbetonter Rockmusik (was unterm Strich auch zu den Glanzmomenten des Albums zählt).
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/o75Vvz9weac?si=BXlpA_uTYxU90CJE" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

Allerdings verpufft die Stimmung der jeweiligen Songs so schnell wie sie aufkommt auch wieder im Äther des Vergessens. Wirklich zwingende Ohrwürmer, oder Rhythmen bzw. Melodien, die sich im Ohr festbeißen sind leider Mangelware auf „Devourer“. Das führt letzten Endes dazu, dass das Album zwar als gelungenes Genrewerk bezeichnet werden kann, aber eben kaum Anspruch auf Langzeitwirkung mitgeliefert wird.
<br><center><iframe style="border: 0; width: 350px; height: 350px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=1713610190/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/minimal=true/transparent=true/" seamless><a href="https://cursive.bandcamp.com/album/devourer">Devourer von Cursive</a></iframe></center></br>

FAZIT: CURSIVEs „Devourer“ bietet in einigen Teilen durchaus unkonventionell konstruierten Indie Rock und hat auch in Sachen Hooklines den einen oder anderen Gewinner zu verzeichnen. Allerdings verpufft die Stimmung der Musik so schnell wie sie aufkommt und ein effektiver Nachhall an Emotionalität oder gar zwingenden Kompositionen bleibt leider die Seltenheit.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.03.2025

Tracklist

  1. Botch Job
  2. Up And Away
  3. The Avalanche Of Our Demise
  4. Imposturing
  5. Rookie
  6. Dead End Days
  7. What The Fuck
  8. Bloodbather
  9. Dark Star
  10. Consumers
  11. What Do We Do Now
  12. The Age Of Impotence
  13. The Loss

Besetzung

  • Bass

    Matt Maginn

  • Gesang

    Tim Kasher, Megan Siebe

  • Gitarre

    Tim Kasher, Ted Stevens

  • Keys

    Patrick Newbery

  • Schlagzeug

    Pat Oakes, Clint Schnase

  • Sonstiges

    Ted Stevens (Sitar), Patrick Newbery (Trompete), Megan Siebe (Cello) Luke Annis (Posaune), Mate Jekrovic (Klarinette, Tenorsaxofon)

Sonstiges

  • Label

    Run for Cover Records

  • Spieldauer

    48:29

  • Erscheinungsdatum

    13.09.2024

© Musikreviews.de