Bar-Melancholie bei gedämpftem Licht und dunklem Bier. Zigarettenrauch liegt in der Luft und DOC WENZ & THE MELANCHOLICS besingen die introspektiven und traurigen Seiten des „Rock’n'Roll“. Ohne Glanz und Glamour, ohne Rockstarposen, dafür mit kratzigem Soul-Flair, bzw. kitschfreiem Americana-Sound. Zu den Songs dieser EP-Zusammenfassung lässt es sich bestens im Selbstmitleid versinken, oder aber selbiges versinkt im wohlig-warmen Soul-Klang, der von „The EPs I – III“ ausgeht.
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Dabei geht’s mal wenig subtil um Einsamkeit („So Lonely I Could Die“) oder aber die Gefühle von Trauer und Nostalgie fungieren als Triebfedern für dunkel-romantische Musiknostalgie wie „I Wonder“ oder das samtweiche, von Film-Noir-Referenzen gespickte Instrumental „Summer Flake“.
„In Times Of Trouble“ erinnert hier und da an eine verzweifelte, depressive Interpretation eines ROD STEWARD-Songs, wohingegen „When Night Falls“ verruchte Nachtromantik unterm Sternenhimmel suggeriert. So lässig, wie die Gitarre hier gezupft wird, so verträumt nostalgisch schleicht sich „Forever“ ins Ohr.
Dass es thematisch aber auch um Verlustangst und Einsamkeit in einer Beziehung gehen könnte, wird dabei erst auf den zweiten Hör so wirklich deutlich und untermauert so manche Meta-Ebene, die sich in der Musik von DOC WENZ & THE MELANCHOLICS findet.
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FAZIT: Die Zusammenfassung der „The EPs I – III“ auf schwarzem Scheibengold kommt dem introspektiv melancholischen Charakter, welcher der Musik von DOC WENZ & THE MELANCHOLICS hörbar im Blut liegt, zugute. Der Name verpflichtet schließlich und am Stück gehört, lässt sich die eine oder andere dunkel-romantische Nuance der Musik noch direkter aufsaugen, gerne auch bei Rotwein/Whiskey und Schummerlicht.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.06.2025
Javier de la Poza
Doc Wenz
Doc Wenz, Simon Seeleuther
Florian Schlechtriemen
Off Label Records
37:54
28.03.2025