DRUDENSANGs „Geysterzvvang“ knüpft an die Rauhnachtsphantasie <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2022/Drudensang/Tuiflsrijtt/" target="_blank" rel="nofollow">des Debütalbums</a> an und bietet erneut rituell angehauchten Black Metal. Allerdings wird diesmal das Keyboard präsenter in den Sound eingebunden, wodurch die EP hier und da weniger garstig als das vorangegangene Album wirkt.
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Stattdessen fängt das Coverartwork die Stimmung der Musik gut ein. Obwohl vordergründig aggressiv und dunkel klingend, erscheinen die sechs Stücke kohärent entrückt und spirituell aufgeladen. Winterliche Düsternis zwischen Schönheit und lebensfeindlicher Natur findet hier ein musikalisches Äquivalent, ohne plakativen ‘Wald-und-Wiesen-Black Metal‘ zu bieten.
Bands wie EMPYRIUM lassen sich immer mal als Paten von DRUDENSANG ausmachen, wobei ein Stück wie „Hoellenkunst im brennend Aether“ wesentlich stürmischer voranprescht, als es Markus Stock und Thomas Helm tun. In Sachen Mixing hat Ersterer hier außerdem erneut fantastische Arbeit geleistet, denn die Musik drückt gleichermaßen, wie sie das kalt-erhabene Gefühl, das Black Metal dieser Art braucht, um voll zu wirken, bestens zur Geltung bringt.
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Die Gesangsleistung von Krampn erscheint ein ums andere Mal geisterhaft und erweckt die knorrigen Wesen der bayrischen Mythen vor dem geistigen Auge zum Leben. „Offenbarung der Lvzier“ etwa entpuppt sich mit der Zeit als stimmungsvolles Kleinod zwischen Naturmystik, ritueller Huldigung und schroffem Black Metal, der die wilde, boshafte Seite der bayrischen Sagenwelt lebhaft in Musik verpackt.
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„Blutkreys Teufeley“ ergeht sich in kompositorischer Wildheit, lässt aber genug Raum für diese kalt-stürmische Atmosphäre einer bayrische Winternacht, in der die besungenen Geistergestalten ihr Unwesen treiben.
Das atmosphärische Schlusslicht „Miasma“ wirkt in diesem Zusammenhang wie eine Art Klagelied. Das Heulen und Wimmern jener, die von den Sagengestalten heimgesucht wurden, verhallt nach und nach und hinterlässt eine beklemmende Leere, die wie die Glut des Hexenfeuers auf dem Frontcover von „Geysterzvvang“ nur langsam erlischt.
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FAZIT: DRUDENSANG liefern auch mit „Geysterzvvang“ atmosphärisch packenden Black Metal zwischen Boshaftigkeit und rituellem Anmut. Die knorrige Welt verwunschener Sagengestalten der bayrischen Folklore wird dabei einmal mehr als loderndes Musikfeuer interpretiert.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.07.2025
Krampn
Krampn
Lemerchant, Percht
Henker
Nefastus
Folter Records
30:18
16.05.2025