„Czer? pólnocy“ bedeutet übersetzt in etwa ‘Mitternachtsschwarz‘. Die beiden polnischen Rabaukentruppen GAROTA und SCRÜDA werkeln sich unter diesem Banner durch Black-Metal-Punk mit Thrash-Kante und rumpeln dabei als gäbe es kein Morgen.
Erstere lassen dabei immer wieder Raum für markante Gitarrenmelodien, welche die rüpelhafte Black-Thrash-Sause in ein stellenweise entrücktes Licht stellen und damit den außerweltlichen Anschein des Black Metal etwas mehr ins Zentrum des Geschehens rücken.
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Allerdings rumpelt es mitunter doch gehörig, wodurch ein gewisser Punk-Vibe nicht immer ganz von der Hand zu weisen ist. Ein Titel wie „Gdzie wiedzmy tancza nago z diablem“ lässt sich mit „Wo Hexen nackt mit dem Teufel tanzen“ übersetzen und kreiert damit auch ein ungefähres Bild der Themen, welche in den Texten behandelt werden.
Titten, Tod und Teufel?
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Mit dieser thematischen Dreiheit wandeln GAROTA auch auf dem Pfad einer Band wie BELPHEGOR, was sich allerdings kaum bis gar nicht auf die Musik niederschlägt.
Denn die rumpelt hier und da eher bewusst, anstatt präzise Brutalität zu bieten. Außerdem wurzeln GAROTA doch sehr deutlich im Punk-affinen Black-Thrash und setzen kaum auf Todesblei.
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SCRÜDA treten in ähnliche Fußstapfen, klingen aber enthemmter. Das Chaos-Potenzial der Band liegt u.a. auch im herausgebrüllten Gesang, der in einem Rock'n'Roll-affinen Wirbelsturm wie „Wezowe serce nienawisci“ regelrecht schmissig daher kommt und reichlich Fistbang-Potenzial mitbringt.
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Dass „Sad ostateczny“ nicht das letzte Urteil von SCRÜDA war, haben die Herren bereits mit ihrer <a href="http://musikreviews.de/reviews/2025/Scrueda/Fury-Among-Ruins/" target="_blank" rel="nofollow">„Fury Among Ruins“-EP</a> Anfang des Jahres bewiesen. Im Kontext von „Czern pó?nocy“ macht der Songtitel aber durchaus Sinn. Denn der verschleppt dräuende Finster-Thrash schleicht sich zunächst langsam an, ehe die Black'n'Roll-Dreckschleuder angeschmissen wird.
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FAZIT: Sowohl GAROTA als auch SCRÜDA haben auf „Czern pólnocy“ die Saat für ihre jeweils folgenden Alben gepflanzt. Dass die jeweilige Black-Thrash-Sause hier noch eine ganze Ecke roher tönt als auf den folgenden Veröffentlichungen, ist kein Beinbruch, sondern unterstreicht eher den eigenen Anspruch der Musiker, wilde Musik aus dem Bauch heraus zu spielen, sie aber mit Köpfchen umzusetzen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.07.2025
Goatcraft, The Conqueror
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Asbiel, Firecracker, Evil Golem
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15.08.2024