Gemäß des Mottos: 'Aller guten Dinge sind drei!', gibt’s hier nach der Repertoire-Veröffentlichungsphase von GURU GURU-Alben das dritte im Rahmen der 2025er-Remaster, für welches im Grunde genau das Gleiche gilt, wie für die beiden Alben (<a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2025/Guru-Guru/Moshi-Moshi-2025er-Remaster-des-1997er-Albums/" target="_blank" rel="nofollow">„Moshi Moshi“</a> und <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2025/Guru-Guru/Hey-Du-2025er-Remaster-des-1979er-Albums/" target="_blank" rel="nofollow">„Hey Du“</a>) dieses Zyklus' zuvor: Der Klang ist super, das dreiflügelige Digipak samt Linernotes von Matthias Mineur so lala, das Fehlen von Bonusstücken eine Vernachlässigung, welche einem die Kaufentscheidung ernsthaft erschwert. Obwohl dieses original im Jahr 1974 entstandene GURU GURU-Album „Dance Of The Flames“ zu den stärksten Veröffentlichungen der noch immer aktiven Musiker um MANI NEUMEIER gehört.
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Das liegt in erster Linie daran, dass GURU GURU Hier dem Jazz-Rock der Marke MAHAVISHNU ORCHESTRA und bei „The Day Of Timestop“ (Samt megageilem Gitarren-, E-Bass- und Schlagzeug-Solo, alles in einem gut 5-minütigen Stück untergebracht!) sogar THE MOTHERS OF INVENTION einen herrlich kräutrigen Guru-Anstrich verpassen, auch wenn die mitunter übertrieben albernen englischen Texte, die sich am Anfang gleich in die mit Gold gefüllte Badewanne eines Dagobert Duck, um dessen 100.Geburtstag zu feiern, stürzen, einen besonderen Sinn für Humor beim Hörer erfordern. Doch das weiß dieser im Grunde sowieso, da diese poetischen Ausflüge in die abstrusesten Gefilde längst zu einer Art Markenzeichen von GURU GURU geworden waren – selbst in ihrer frühen Phase, wie in diesem Falle 1974.
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Das gesamte Album lebt – ganz ähnlich wie das großartige und provokante zweite 1971er „Hinten“ – von solistischen Ausflügen an den einzelnen Instrumenten und einem sich immer wieder in den Vordergrund spielenden Bass, während die Gitarre grundsätzlich erfolgreich ein Eigenleben zu entwickeln versucht und am Schlagzeug gerade wie krumme Takte verblüffend für die seltsamsten Stimmungen – sogar Klospülungen erklingen – sorgen, aber auch Tröten und Enten-Pfeifen, seltsame Glocken und sonstwas, worauf man rumtrommeln kann, zum Einsatz kommt.
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„Ralulli“ wird zudem noch ein (indisch anmutender) weltmusikalischer Touch verpasst, bei dem jede Menge Tablas erklingen. Längst eine echte Neumeier-Spezialität, die er auch heute noch live auf jeder Bühne auslebt. Und die von allen Fans besonders begeistert aufgenommen wird.
„God's Endless Love For Men“ läutet dann das finale Highlight (Obwohl, im Grunde ist jedes Stück ein jazzrockiges Highlight!) ein, indem es noch einmal auf ganzer Linie beweist, wie intensiv sich GURU GURU die Klangwelten von McLaughlins MAHAVISHNU ORCHESTRA verinnerlicht haben. Und langsam schleicht sich spätestens in diesem Moment die Parallele zwischen den Albumtitel rund um die tanzenden Flammen und den „The Inner Mounting Flame“ des besagten Jazz-Rock-Kult-Orchestra ein.
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FAZIT: „Dance Of The Flames (2025er-Remaster des 1974er-Albums)“ ist ein weiteres Album der Neuauflagen altehrwürdiger GURU GURU-Alben, die unter dem Repertoire-Records-Label veröffentlicht werden. Definitiv ein Highlight der GURU GURU-Diskographie, in der das damalige Trio ein Feuerwerk des Jazz Rock entfachte, dem sie ihre ganz spezielle Kräuter-Seite verpassen, während am musikalischen Horizont ganz offensichtlich das MAHAVISHNU ORCHESTRA und THE MOTHERS OF INVENTION aufleuchten.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.05.2025
Hans Hartmann
Mani Neumeier, Houschäng Nejadepour
Houschäng Nejadepour
Mani Neumeier
Houschäng Nejadepour, Mani Neumeier (Percussion)
Repertoire Records
44:41
25.04.2025