Rein in die Zeitkapsel und zurück in die späten 60er/ frühen 70er Jahre, damit wir unter anderem die DOORS und DEEP PURPLE begrüßen können. So stampfen und orgeln uns HOOVERIII (gesprochen: Hover Three) durch den Opener „Melody“ ihres neuen Albums „Manhunter“. Und musikalische Referenzen aus den 60/70er finden sich hier zuhauf, ohne dass die persönliche Duftnote der US-Amerikaner verloren geht.
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„The Fly“ eröffnet mit einem BLACK SABBATH Riff, um dann eine poppige SWEET-schwangere Glamrock-Nummer zu wandeln. „Tin Lips“ lässt THIN LIZZY und die RAMONES aufeinandertreffen, und das sphärisch Instrumental „Manhunter“ könnte auch auf einem der frühen GENESIS Alben zu finden sein. Und wer Interesse an einem Frage- und Antwort-Spiel von Gesang und Gitarre im Stile von HENDRIX hat, der ist bei „Question“ bestens aufgehoben.
„Westside Pavilion of Dreams“ fasst dann den Vibe der Platte eindrucksvoll zusammen und holt Woodstock-Feeling ins heimische Wohnzimmer. Hier kann man den Staub und die Graswolken förmlich spüren bzw. riechen. Und „Cul-De-Sac“ nimmt uns dann mit auf einen musikalischen LSD-Trip, zu dem die Nummer „Tarantula Eye“ die perfekte Eskalation ist - ein flimmernder Drogenrausch auf Vinyl gebannt.
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Dazu immer die flirrende, quietschende Orgel, die sich gerne Duelle mit der Gitarre liefert. Perfekt unterstützt durch die Drums, die schön poltern und scheppern und einem Bass, der gerne mal aus seiner stampfenden Rhythmus-Rolle ausbricht und fröhlich über das Griffbrett wandert. Darüber schwebt förmlich der Gesang des Bandleaders Bert Hoover, der den ganzen Charme der wilden 60er und 70er in sich vereint und hier und da durch die weiblichen Vocals von Anna Wallace schön ergänzt wird, die auch Solo zu verzaubern weiß („Awful Planet“) und uns im Duett mit Hoover durch Raum und Zeit schweben lässt („Stage““).
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FAZIT: HOOVERIII nehmen uns auf ihrem nunmehr fünften Album „Manhunter“ mit auf einen abwechslungsreichen Ausflug in die Flower-Power-Zeit. Eine Zeit, in der man sich nicht um musikalische Genre scherte, sondern die Musik auf Festivals körperlich erfahren wollte. Und hierzu liefert „Manhunter“ den perfekten Soundtrack, der sich auch ohne bewusstseinserweiternde Drogen von der ersten bis zur letzten Note in vollen Zügen genießen lässt.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.06.2025
Kaz Mirblouk
Bert Hoover, Kaz Mirblouk, Anna Wallace
Bert Hoover, Kyle Seely
Kaz Mirblouk, Paco Casanova
Jon Modaff
Gabriel "Baby Gabe" Salomon (Saxophon)
RAS/Membran
47:37
16.05.2025