Zwischen atmosphärischem Doom Metal und luftigen Post-Rock-Momenten besingen die Franzosen IXION die „Evolution“. Dabei trifft eine oftmals düstere Stimmung auf progressive Spannungsbögen, die ein textliches Sci-Fi-Konzept über die Evolution des Lebens nachzeichnen.
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Musikalisch geht’s dabei ebenso düster, wie melancholisch zu, wobei doch auch immer wieder Raum für Lichtmomente bleibt.
Als Zusammenfassung des EP-Dreiteilers „Extinction“, „Restriction“ und „Regeneration“ fühlt sich das Album für Früheingeweihte allerdings erstmal wie eine Mogelpackung an, denn sämtliche Songs der EP’s wurden auf „Evolution“ übernommen.
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Dabei gewinnt das Album aber zunehmend an Reiz und entwickelt sich zu einer düster wirkenden Reise durch einen, wie auch immer gearteten, Transformationsprozess. Luftig arrangierte Momente voller Elektronik treffen auf Soundscapes, die eine Band wie TANGERINE DREAM nicht stimmungsvoller hinbekommen würde, ehe sich verschleppter Doom Metal mit finsteren Growls seinen Platz im Gefüge des Albums erkämpft.
Dass dabei manches Songmotiv wiederholt aufgegriffen wird, fällt kaum negativ ins Gewicht, denn IXIONs Musik strahlt einen elegischen Charakter aus, der sich, vor allem in Form des klaren Gesangs, wie eine Kuppel über das gesamte Album spannt und somit für eine zusammenhängende Atmosphäre sorgt.
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Diese Stimmung ist zwar gezeichnet von Fatalismus, ja, an vielen Stellen sogar von destruktiver Traurigkeit (u.a. in Stücken wie „The Advent“), aber spätestens die Stücke der „Regeneration“-EP lassen Gefühle wie Hoffnung und Zuversicht zu. Dass hierbei Elemente der Rückschau auf die zurückliegenden Strapazen nicht ausbleiben (u.a. in Form des Düster-Doomers „The First Outing“), ist weniger nostalgische Vergangenheitsliebe, als vielmehr eine Respektbekundung vor dem eigenen Leidensweg.
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Daher darf nach einer schmerzlichen Reise auch mal die Sonne scheinen, wenn die Suche nach dem Absoluten („In Search Of The Absolute) als behäbiger Dunkelgroover letztendlich zwischen Licht und Schatten zu vermitteln versucht. Die Synthesizer-Elemente sind (wie auf dem gesamten Album) vielfach für die dichte Stimmung der Musik verantwortlich und bergen eine introspektive Note, die sich auch im Gesamten gut auf „Evolution“ übertragen lässt.
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FAZIT: IXIONs „Evolution“ ist sicher kein einfaches Album und bedarf einer gewissen Einarbeitung seitens des Hörers. Die Geduld wird letzten Endes aber belohnt, denn die Musik weiß durch eine dichte Atmosphäre zu fesseln und spricht instrumentale Trauerweiden ebenso an, wie sich der ein- oder andere Freund kopflastiger Musik mit extremerem Touch durchaus 'evolutionär' zu Hause fühlen dürfte.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.02.2025
Julien Prat
Yannick Dilly
Julien Prat
Julien Prat
Julien Prat
Finisterian Dead End
64:27
25.10.2024