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Julius Lind: Lights

Stil: Psychedelic Rock, Krautrock

Cover: Julius Lind: Lights

Der Norweger JULIUS LIND lädt mit „Lights“ zur krautigen Abenteuerfahrt durch Raum und Zeit. Diese Reise geht mit „Empty Bottles“ erstmal zurück in die sechziger Jahre, in denen psychedelisches Knarzen und Kräutergenuss den Lebemann-Geist von Musik per se versüßt haben.
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Ob der repetitive Aufbau von „Sunrise“ eine direkte Folge von zu vielen Entspannungskräutern ist, beantwortet die Musik zwar nicht, aber der Space-Knarzer „Free“ bricht diese Lethargie doch etwas auf. Die Entwicklung hin zu einer krautigen Jam ist unverkennbar, wobei in der zweiten Songhälfte außerdem die Hippie-Attitüde, die in der Musik von JULIUS LIND stets mitschwingt, unterstrichen wird.
Mit „Every Time“ kommt danach Schwung in die Bude, denn die Rhythmik gibt sich einem dezenten Swing-Charakter hin, während vor allem der brummende Bass den Hörer zügig Richtung Weltraum beamt.
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Dass man danach schon mal zu spät zur Arbeit kommt, ist logisch. Vielleicht ist die musikalische Trägheit von „Late For Work“ aber auch dem Genuss gewisser Tee-Substanzen zuzuschreiben. Denn das Bild von einem faul auf der Couch liegenden Bademantel-Mann mit überdimensionierter Teetasse (inklusive Schuss, versteht sich) und knallroten Augen, will einfach nicht aus dem Kopf weichen.
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„Stupid Lies“ bricht im Anschluss mit der zuvor herrschenden Gleichgültigkeit und öffnet sich einer minimalen Tendenz in Richtung Melancholie. Dabei weiß erneut die Bassarbeit zu gefallen, bringt sie doch den nötigen Farbtupfer in die vom Vorgängersong benebelte Atmosphäre.

Mit dem Titeltrack geht am Ende ein Licht auf, das als Resümee des Albums eine gute Figur macht. Von knarzigem Riffing, über den dröhnenden Bass, bis hin zu filigranen Melodie-Ausflügen vereint der Song sämtliche Facetten des krautigen Space-Sounds, den JULIUS LIND hier zelebriert.
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FAZIT: „Lights“ ist sicher kein Album für alle Tage, denn die psychedelische Reise durch den Weltraumkräutergarten von JULIUS LIND bietet nicht nur einfache Kost. Die musikalische Liebeserklärung an die 60er-Jahre-Krautrock-Ursuppe hat aber Charme und wirkt authentisch.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.01.2025

Tracklist

  1. Empty Bottles
  2. Ancient World
  3. Sunrise
  4. Free
  5. Every Time
  6. Late For Work
  7. Stupid Lies
  8. Lights

Besetzung

  • Bass

    Richard Myklebust

  • Gesang

    Julius Lind, Richard Myklebust

  • Gitarre

    Julius Lind

  • Schlagzeug

    Erik Kirkemyr

Sonstiges

  • Label

    Kapitän Platte

  • Spieldauer

    37:18

  • Erscheinungsdatum

    25.10.2024

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