Die Kraft der Natur, die Schönheit und Destruktivität zugleich repräsentiert, ist seit jeher ein Magnet für die kreativen Gedankenspiele der Menschen. Seien es nun alte Götzenbilder in vergangenen Kulturen, oder wie im Falle von KERRETTA, Musik der modernen ‘Popkultur‘.
Letztere besingen nicht nur die „ultimative Erde“ („Pan Ultima“), sondern wissen auch um den Reiz straffer Kompositionen. Ausladende Epik oder ellenlange Songs bleiben in der Mottenkiste, stattdessen wirken die Stücke auf „Angelm“ angenehm gestrafft und kompakt gehalten.
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Manch elektronisches Element, bzw. das dichte Arrangement von mehreren Bass- und Gitarrenspuren, verleiht einer Nummer wie „Opal Victor“ außerdem ein stampfend schweres Element, welches den Aspekt der Naturverbundenheit (sowohl im spirituellen wie auch im physisch erlebbaren Sinn) passend aufgreift.
<br><center><iframe style="border: 0; width: 100%; height: 42px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=2444315948/size=small/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/track=75245915/transparent=true/" seamless><a href="https://kerretta.bandcamp.com/album/angelm">Angelm von Kerretta</a></iframe></center></br>
Demgegenüber stehen aber auch komplex arrangierte Stücke wie „South Am“, oder Vertracktheiten wie „Fire Over Eurasia“, die durch manch sprunghaftes Element die Unvorhersehbarkeit der Natur in Musik umsetzen wollen und damit gewissermaßen kompositorische Unzähmbarkeit durch das Nadelöhr punktgenauer Riffkraft pressen.
Hieraus ergibt sich ein vielschichtiges Ganzes, das dank manch zögerlich fassbarem Arrangement immer mehr fesselt und den Hörer in eine Art Musikmeditation hineinversetzen kann, ohne allzu sehr in weitläufig-sphärische Gefilde abzudriften.
<br><center><iframe style="border: 0; width: 350px; height: 350px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=2444315948/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/minimal=true/track=2084440014/transparent=true/" seamless><a href="https://kerretta.bandcamp.com/album/angelm">Angelm von Kerretta</a></iframe></center></br>
FAZIT: KERRETTA beweisen auf „Angelm“ kompositorischen Scharfsinn und wissen um den Reiz von gegenläufigen Instrumentalparts. Daher wirkt das Album weitestgehend unvorhersehbar arrangiert und durchdacht komponiert. Dem Zufall wird hier nichts überlassen. Dass es aber hin und wieder so scheint, als würden manche Grenzverläufe innerhalb der Songs, bzw. dazwischen spontan entstanden sein, verleiht „Angelm“ Potenzial zur Langlebigkeit.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.05.2025
William Waters
David Holmes
H. Walker
Dunk Records
43:55
18.10.2024