Die Berliner Lebemann-Punks von LA MAFIA DEL BAILE haben Lust auf Krach. Aber sie machen nicht irgendeinen Krach. Denn Surf-Punk mit Rockabilly-Elementen und sogar Flamenco-Affinität lärmt wohl kaum im klassischen Sinn.
Trotzdem gelingt es der Band ihre aufgedreht-sympathische Sonnenscheinmusik mit Ohrwurmpotenzial zu versehen.
Nicht zuletzt mitverantwortlich für diesen Effekt sind die stets präsente Orgel und das dominante Bassspiel, das Stücke wie „Wake Up“ oder auch den Rotz-Rocker „Miss Misstake“ zu knackigen und tendenziell staubigen Punk-Ohrwürmern macht.
Das lässige Spiel auf der Harmonica und den Gitarren- bzw. dem Bass verleiht auch melancholisch angehauchten Stücken wie „Going Back Home“ ein gewisses Tanzpotenzial, das u.a. in „Anfetamina“ auch mal auf internationale Verständigung setzt und mit spanischem Text daherkommt.
Eine Prise abgehangene Lagerfeuermusik gibt’s auch.
Die Teufelsbekundung „El Diablo“ weckt Assoziationen zu so manchem Western-Streifen, mitsamt Wüsten-Flair und Kojoten, die den einsamen Cowboys ihr Lied vorheulen. Danach gibt’s aber erstmal Süßigkeiten und mit dem sarkastisch angehauchten „Life Is Fuckin‘ Candy“ geht’s ab auf die Rockabilly-Tanzfläche, bevor „Can’t Stop!“ mit kesser Attitüde vom ewigen Trieb, immer weiter zu machen, berichtet.
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FAZIT: Berlins Unterweltbande LA MAFIA DEL BAILE liefert mit „Make Some Noise“ eher weniger eine musikalische Entsprechung ihres Bandnamens, als vielmehr einen lebensfrohen Rockabilly/Rotz-Punk-Cocktail zu servieren. Das ist Tanzmusik für Asphalt- oder Strand-Diskos, in denen das vordergründige Ziel die Freude am Moment ist.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.06.2025
Eduardo
Eduardo, Giles Schumm, Philip Blank, Alexander 'Mülli'
Alexander 'Mülli', Eduardo
Philip Blank
Giles Schumm (Harmonica)
Smith & Miller Records
32:52
09.05.2025